Erste muslimische SPD-Landesvorsitzende kandidiert für Landtagswahlen

Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein könnte Regierungschef Daniel Günther von Serpil Midyatli herausgefordert werden.
Titelbild
Serpil Midyatli.Foto: Thomas Eisenkrätzer
Epoch Times1. August 2021

Heute finden drei Nominierungsveranstaltungen der Kieler SPD statt. Dabei werden die Direktkandidaten für die Landtagswahl vom Mai 2022 festgelegt. Die Landesvorsitzende Serpil Midyatli bewirbt sich für den Wahlkreis Kiel-Ost und trifft dort auf einen Konkurrenten. Erhält die SPD-Politikerin den gewünschten Wahlkreis, wird sie Ministerpräsident Daniel Grünther von der CDU herausfordern.

Die 45-jährige Tochter türkischer Einwanderer ist seit 2019 SPD-Landesvorsitzende und zugleich stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei. Nun könnte „die starke Frau der Nord-Sozialdemokraten“ auch noch das Amt der Fraktionschefin im Kieler Landtag übernehmen, berichtet die „Welt“.

Demnach sei Midyatli sehr gut darüber informiert, was in ihrem Bundesland passiert und was die Leute bewegt. Zu Beginn der Ferienzeit sei sie durch Schleswig-Holstein gereist und habe sich über die Lage informieren. Sie ist die erste Muslimin, die das Amt des Regierungschefs in einem Bundesland anstrebt.

Bei einer Umfrage des „NDR“ erhielt die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli einen Popularitätswert von 21 Prozent. Doch nur 34 Prozent der Befragten haben angegeben, sie zu kennen.

Seit 11 Jahren gehört Midyatli zum Kieler Landtag. Mit 85 Prozent Zustimmung wurde sie Ende Juni zur Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt. Auf die Nachfrage von „Welt“ äußerten sich Mitpolitiker über die Arbeit ihrer Kollegin. FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt beispielsweise schätzt sie „als leidenschaftliche und auch humorvolle Kämpferin für soziale Politik“ ein.

Midyatli wirbt für Impfungen

In der Corona-Krise setzt Serpil Midyatli auf Impfungen. Diese seien der „Schlüssel um Corona zu besiegen“, schreibt die Politikerin auf ihrer Website. Sozial Benachteiligte, Kinder und Jugendliche sollten „bald geimpft werden“. Offene Fragen bezüglich Nebenwirkungen sollten schnell geklärt werden, so Midyatli.

Zudem erwartete sie klare Aussagen darüber, wie Bürger den digitalen Impfausweis erhalten und welche Lösungen es für Menschen gibt, die über kein Mobiltelefon verfügen. Sie hofft auf „verständliche und nachvollziehbare Beschlüsse, ohne politische Spielchen“.

Der Fokus der Politikerin und Mutter zweier Kinder in der Corona-Krise ist der Alltag an den Schulen. Midyatli schreibt auf ihrer Website, dass sie sich für ein Ganztagsschulprogramm einsetzt, von dem „alle Kinder profitieren“ könnten. Auch fordert sie Kitas und Wohnungen für Sozialschwache.

Es sei keine Selbstverständlichkeit, in einem Rechtsstaat zu leben, resümiert die SPD-Politikerin. Darum werden die Sozialdemokraten „den Kampf gegen Rechts“ unermüdlich fortsetzen. Denn Demokratie lebe schließlich von „Verantwortungsbewusstsein und Engagement“. (nw)



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