Erstmals auf einem Fluss: Castor-Transport von Obrigheim nach Neckarwestheim gestartet

Im baden-württembergischen Obrigheim hat am Morgen der Transport dreier Castor-Behälter mit Brennelementen zum Zwischenlager in Neckarwestheim begonnen. Die Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt kritisierte den Transport der Brennelemente als verantwortungslos.
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Umstrittene Mission: Dieses Transportschiff ist auf dem Neckar zum stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim unterwegs. Dort sollen Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Abfall verladen und in ein Zwischenlager am Kernkraftwerk Neckarwestheim gebracht werden. Erstmals soll so Atommüll in Deutschland auf einem Fluss transportiert werden.Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times28. Juni 2017

Im baden-württembergischen Obrigheim hat am Morgen der Transport dreier Castor-Behälter mit Brennelementen zum Zwischenlager in Neckarwestheim begonnen. Der Schubverband wurde in der Nacht beladen und startete um 06.12 Uhr seine Fahrt auf dem Neckar, wie die Polizei Göppingen mitteilte. Bislang verlaufe alles ruhig und planungsgemäß, sagte ein Sprecher. Proteste gab es demnach zunächst keine. Später sollten in Heilbronn Mahnwachen und Versammlungen stattfinden.

Die Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt kritisierte den Transport der Brennelemente als verantwortungslos. „Den gefährlichsten Müll der Welt mitten durch einen Ballungsraum auf einem Binnenschiff zu transportieren – das ist eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen“, erklärte Ausgestrahlt-Sprecher Jochen Stay. Er warf dem Energiekonzern EnBW vor, den Transport nur deshalb nötig zu machen, weil er „im Gegensatz zu anderen Betreibern von Atomkraftwerken kein Geld dafür ausgeben will, an jedem Standort ein ordentliches Castor-Lager zu bauen.“

Das Verwaltungsgericht Berlin hatte vergangene Woche grünes Licht für den Schiffstransport gegeben. Es wies einen Eilantrag der Gemeinde Neckarwestheim gegen die Transportgenehmigung des Bundesamts für kerntechnische Entsorgungssicherheit zurück.

Zur Begründung hieß es, das öffentliche Interesse an einem zügigen Rückbau des stillgelegten Atomkraftwerks Obrigheim überwiege die von der Gemeinde vorgetragenen Argumente. Die Gemeinde Neckarwestheim hatte Bedenken wegen Sicherheitsrisiken wie einer Strahlenbelastung angemeldet. Bis Ende November 2018 sind insgesamt fünf solcher Transporte genehmigt. (afp)



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