Es fehlt die Streit- und Diskussionskultur: Bekannter sächsischer Bürgerrechtler tritt aus CDU aus

Der bekannte Dresdner Bürgerrechtler, Frank Richter, trat Anfang der 90er Jahre in die sächsische CDU ein. Im Wendeherbst 1989 versuchte er unter anderem bei den aufkommenden Protesten in Dresden zwischen Polizei und Demonstranten zu vermitteln. Jetzt ist er wegen fehlender Streit- und Diskussionskultur aus der Union ausgetreten.
Epoch Times10. August 2017

Der Dresdner Bürgerrechtler und frühere Chef der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter, ist nach rund 25 Jahren aus der CDU ausgetreten.

Seine Entscheidung begründete Richter in der „Sächsischen Zeitung“ vom Donnerstag vor allem mit einer fehlenden Streit- und Diskussionskultur in der sächsischen Union. „Die Demokratie erschöpft sich nicht im Gang an die Wahlurnen“, sagte der 57-jährige Theologe.

Richter sagte, es sei eine „persönliche Gewissensentscheidung“ gewesen. „Mein Austritt ist ein Zeichen der Herstellung von Klarheit, nicht von Wut“, fügte er hinzu.

Richter kritisierte unter anderem Versäumnisse in der sächsischen Schulpolitik. Der zusammen mit der SPD regierenden CDU gelinge es immer weniger, dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Sie vernachlässige die Allgemeinbildung, vor allem die politische, kulturelle und ethische Bildung im Freistaat, kritisierte Richter, der seit Februar der Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche ist.

Richter trat Anfang der 90er Jahre in die sächsische CDU ein. Im Wendeherbst 1989 versuchte er, damals noch katholischer Kaplan an der Frauenkirche, bei den aufkommenden Protesten in Dresden zwischen Polizei und Demonstranten zu vermitteln.

Auch in den vergangenen Jahren agierte Richter als Mediator und Moderator in vielen kritische Situationen im Freistaat. Weit über Sachsen hinaus bekannt wurde er durch seine Vermittlungs- und Dialogbemühungen angesichts der aufkommenden Pegida-Bewegung in Dresden, die mittlerweile fast drei Jahre aktiv ist. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion