Essen: Nach Anklage auf Schutzgelderpressung – Freispruch für 3 libanesische Clanmitglieder

Sie wurden der Schutzgelderpressung angeklagt und sind vorbestraft. Mit illegalen Forderungen und Mord-Drohungen sollen sie einen Wettbürobesitzer bedrängt haben. Doch nun sind die Brüder Bilal (34) und Ali H. (32) sowie ihr Onkel Mohamed H. (43) wieder auf freiem Fuß.
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Epoch Times2. April 2016

Die Beweise gegen die drei Mitglieder des libanesischen Familienclans sollen dem Amtsgericht nicht ausgereicht haben, berichtet "Der Westen". Einer der Vorwürfe des Wettbürobesitzers sei schlichtweg erfunden, betonte Richterin Gauri Sastry, weshalb die Glaubwürdigkeit des Zeugen in Zweifel gezogen wurde.

Demnach soll der Essener Wettbüro-Besitzer ein Drohszenario aus dem Auto heraus in der Rüttenscheider Straße während eines Spieles der Fußball-WM beschrieben haben. Diese soll aber laut Polizei gesperrt gewesen sein, weshalb kein Auto durchgekommen wäre.

Ein anderes Szenario vom 8. Dezember 2013 beschreibt einen Besuch von Mohamd H. beim Wettbürobesitzer, der im selben Jahr drei Filialen in Rüttenscheid, Kray und in der City geöffnet habe. Demnach soll Mohamd H. ihm die “Geschäftsbedingungen” für ein Engagement in Essen verdeutlicht haben: 150.000 Euro für die Familie H., außerdem zwei Wettbüros für die Familie. Ansonsten müsse er um sein Leben fürchten.

Aber wem sollten die Richter nun glauben. Nicht nur die Angeklagten waren alle bereits straffällig geworden, sondern auch er Kläger selbst. Dieser musste der Richterin eingestehen, selbst einmal 18 Monate gesessen zu haben. Marc Grünebaum, Verteidiger von Mohamed H., hatte zudem erfahren, dass der 49-jährige Wettbürobesitzer im Jahre 2003 bei Scotland Yard auf der Liste der 19 "meistgesuchten Personen" gestanden habe.

Weiter an Glaubwürdigkeit verlor der 49-Jährige durch widersprüchliche Aussagen anderer Zeugen, die er aufgeboten hatte. Schließlich kam das Gericht zu dem Schluss, die Anklagepunkte würden nicht ausreichen.

Bei den Angeklagten war die Freude verständlicherweise groß. Oft hätten sie ja vor dem Essener Strafgericht das Gegenteil erlebt. 

Die Gerechtigkeit habe gesiegt, so Ali S. Jetzt glaube er wieder an die Justiz. (dk)



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