Esslingen will Spezial-Unterkunft für gewaltbereite Flüchtlinge

Nach schweren Übergriffen will das Landratsamt Esslingen eine gesonderte Unterkunft für gewaltbereite Flüchtlinge einrichten. Man hofft, damit in den übrigen Heimen für Ruhe zu sorgen.
Titelbild
Eine betroffene Esslinger Notunterkunft beherbergt 140 Personen. (Foto Münchner Messehalle 7. September)Foto: Philipp Guelland / Getty Images
Epoch Times20. Dezember 2015

Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen in zwei Asylunterkünften in Ostfildern nahe Stuttgart wird der Ruf nach eine gesonderten Unterkunft für Störenfriede laut. Das zuständige Esslinger Landratsamt will nun nach Auskunft seines Sprechers Peter Keck eine solche Einrichtung schaffen. Dies berichtet die Schwäbische Zeitung. Wo das Heim angesiedelt werden soll, dazu machte Keck keine Angaben: „Das muss noch konkretisiert werden.“

Lebensgefährliche Messerattacke

Am vergangenen Wochenende hatte ein 24-jähriger Algerier in Scharnhausen einen 22 Jahre alten Landsmann niedergestochen und schwer verletzt. Laut Polizei war es ein Streit wegen geschuldetem Geld. Der Täter kam wegen Verdacht auf versuchten Totschlag in Untersuchungshaft.

Doch damit seien die Probleme nicht gelöst, so Andrea Koch-Widmann vom „Freundeskreis Asyl“: Ein Täter, der zugestochen habe, sei nun in Haft. „Es gibt dort weitere Rädelsführer, die sind immer noch da.“ Sie befürchtet weitere Eskalationen. Die Zustände in den Unterkünften seien „unhaltbar“.

Auch die Ostfilderner Stadtverwaltung samt Bürgermeister pflichtete ihr bei und forderte das Landratsamt „dringend“ auf, die Verursacher von Streitigkeiten zu verlegen.

Andernorts: Prügelei

Die Messerattacke war nur ein Übergriff. In einer anderen Notunterkunft in der Blumenhalle im Scharnhauser Park prügelten sich in der gleichen Nacht mehrere Männer: Mobiliar wurde zertrümmert, Messer gezückt. Und das obwohl der Freundeskreises Asyl der Ansicht war, in der Unterkunft für 120 Personen „herrsche ein gutes Miteinander“: Am 11. Dezember habe der Landkreis dort weitere 20 Männer einquartiert, darunter sei eine Gruppe, die massiv Unruhe stifte. Diese Störer müssten verlegt werden, „um die Sicherheit für die anderen Flüchtlinge, für die ehrenamtlichen Helfer und nicht zuletzt für die Nachbarn der Unterkünfte zu gewährleisten“, fordert Koch-Widmann laut Schwäbische Zeitung.

Die Zeitung schickte gleich noch einen Kommentar hinterher, in dem der Autor die Frage stellte:

„Welcher Kommune kann eine Einrichtung zugemutet werden, in der ausschließlich gewaltbereite junge Männer beherbergt werden? Wer garantiert in dieser Unterkunft und in deren Umfeld für die Sicherheit? Schafft sich der Landkreis Esslingen damit nicht einen Brennpunkt mit einem Gewaltpotenzial, das dann nicht mehr beherrschbar ist? (rf)



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