EU-Notfallplan für Gas tritt am Dienstag in Kraft

Der Gasverbrauch der EU-Mitglieder muss ab morgen stark heruntergefahren werden. Für Deutschland bedeutet das, etwa 10 Milliarden Kubikmeter Gas weniger zu verbrauchen.
Es warten harte Monate auf die Bürger. Um Energie und Kosten zu sparen, können viele die Heizungen wahrscheinlich nicht mehr so hoch wie gewohnt aufdrehen.
Um Energie und Kosten zu sparen, können viele die Heizungen wahrscheinlich nicht mehr so hoch wie gewohnt aufdrehen. Symbolbild.Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Epoch Times8. August 2022

Der Ende Juli vereinbarte Gas-Notfallplan der EU wird am Dienstag in Kraft treten. Der Plan wurde am Montag im Amtsblatt der EU veröffentlicht und soll demnach ab dem Folgetag gelten. Dieser gilt zunächst für ein Jahr.

Der Plan sieht vor, dass alle EU-Länder ihren Gasverbrauch von Anfang August bis März nächsten Jahres freiwillig um 15 Prozent senken, verglichen mit dem Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre in diesem Zeitraum. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der EU-Sanktionen hat Russland seine Gas-Lieferungen an die EU bereits drastisch reduziert.

Wie die 27 EU-Länder ihre Nachfrage senken, bleibt ihnen überlassen. Allerdings haben sich mehrere Länder – etwa Spanien und Italien – bereits Ausnahmen von den verbindlichen Sparzielen ausgehandelt und wollen weniger als 15 Prozent sparen. Die Ausnahmen bedeuten, dass Deutschland in diesem Winter voraussichtlich deutlich mehr Gas sparen muss als andere Länder. Ob das geplante Einsparziel von insgesamt 45 Milliarden Kubikmeter Gas so erreicht werden kann, ist unklar.

Falls nicht genug gespart wird und es weitreichende Versorgungsengpässe gibt, kann im nächsten Schritt ein EU-Alarm ausgelöst und drastischere Maßnahmen erzwungen werden. Die Hürde dafür ist allerdings hoch: Es bräuchte die Zustimmung von mindestens 15 EU-Ländern, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der Union ausmachen.  (dpa/afp/red)



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