Euro-Übernahme für Bulgarien und Rumänien „ist absurd“: Söder lehnt Junckers Vorschlag zur Ausweitung der Eurozone ab

Bayerns Finanzminister hat den Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Juncker abgelehnt, die Eurozone auf alle EU-Mitgliedsstaaten auszuweiten. "Eine Übernahme des Euro für Bulgarien und Rumänien ist absurd," so Söder.
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Ein EuroFoto: PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images
Epoch Times13. September 2017

Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat den Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker abgelehnt, die Eurozone auf alle EU-Mitgliedsstaaten auszuweiten.

„Das ist der falsche Vorschlag zur falschen Zeit“, sagte Söder der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). „Eine Übernahme des Euro für Bulgarien und Rumänien ist absurd. Die beiden Länder sind nicht annähernd bereit für die Eurozone. Wir wollen kein zweites Griechenland.“

Die SPD begrüßte hingegen den Vorschlag. Der SPD-Europaabgeordnete Jo Leinen sagte: „Nach dem Austritt Großbritanniens sind bis auf Dänemark alle Mitgliedstaaten der EU berechtigt und auch verpflichtet, den Euro einzuführen, sobald sie die Kriterien erfüllen.“

Die Eurozone sei kein Club und der Euro die Währung der gesamten Europäischen Union. „Die EU sollte die Mitgliedstaaten, wie von Juncker vorgeschlagen, durch technische und finanzielle Hilfe bei der Vorbereitung der Euro-Einführung unterstützen.“ Auch der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Axel Schäfer, begrüßte Junckers Vorschlag.

Er mahnte allerdings an, dass für die Einführung die entsprechenden Kriterien von den betroffenen Ländern eingehalten werden müssten. „Sie dabei zu unterstützen, ist vom Ziel her richtig.“

Kritisch äußerte sich der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP): „Eine verfrühte Aufnahme würde die finanziellen Spannungen innerhalb der Eurozone nur noch weiter erhöhen. Es gibt klare Regeln für Zinssätze, Wechselkurs, Preisstabilität und Schuldenstand.“ Den Euro-Beitritt weiterer Länder könne man nicht „über das Knie brechen“. (dts)



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