Europa im Walkampf

Europa ist laut WDCS Walfeind Nummer Eins
Titelbild
Jagd auf immer weniger begehrte Beute: Der Schadstoffgehalt im Walfleisch macht europäischen Gesundheitsbehörden Sorgen. (Mark Votier)
Von 16. Juni 2009

Das Europäische Parlament ist gewählt. Der europäische „Walkampf“ geht jedoch weiter, erfährt man von Nicolas Entrup, Geschäftsführer der Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS Deutschland und Österreich: „Europa zeigt gerne mit dem Finger auf Japan, wenn es um skrupellosen Walfang geht. Doch vor Europas eigenen Küsten töten Norweger, Isländer und Dänen ebenso jedes Jahr mehr als tausend Wale. Nun provozieren diese Länder mit erhöhten Walfangaktivitäten und nie da gewesenen Walfleischexporten nach Japan.“

Wer braucht so viel Walfleisch?

Island hat Ende Mai den ersten Wal abgeschossen und damit die Walfangsaison eröffnet. 150 Finnwale und 100 Zwergwale stehen auf Islands Abschussliste für 2009. Mangels Absatz im eigenen Land wollen die Isländer über 6.000 Tonnen Walfleisch nach Japan verkaufen. Nach Angaben der „Walhelfer“ von WDCS hat die norwegische Regierung erstmals seit Jahren wieder den Export von Walfleisch nach Japan genehmigt, damit die Walfänger nicht auf dem Fleisch von 885 getöteten Zwergwalen sitzen bleibt. Ob Japan so viel Walfleisch haben will ist fraglich, da die dortige Nachfrage nach der teuren Speise sinkt.

EU aus der Sicht eines Walhelfers (Nicolas Entrup): „Aus Sicht der WDCS müsste ein Beitritt Islands auch eine Anpassung isländischer Artenschutz- bestimmungen an EU-Recht vorsehen, was eine Ende der Waljagd zur Folge hätte.“ (Arne Schultz)EU aus der Sicht eines Walhelfers (Nicolas Entrup): „Aus Sicht der WDCS müsste ein Beitritt Islands auch eine Anpassung isländischer Artenschutz- bestimmungen an EU-Recht vorsehen, was eine Ende der Waljagd zur Folge hätte.“ (Arne Schultz)

Auch Grönland produziert nach Angaben der Walschützer Überschüsse an Walfleisch. Dennoch will Dänemark bei der 61. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) Ende Juni die Tötung von jährlich 10 Buckelwalen in Grönland beantragen mit der Begründung, es benötige das Fleisch zur Selbstversorgung seiner indigenen Bevölkerung.

Heavy Metal

In Walfleisch wurde mehrmals eine hohe Giftstoffkonzentration festgestellt. Die Grenzwerte für Quecksilber, PCB (Polychlorierte Biphenyle) und DDT (Dichloro-Diphenyl-Trichlorethan-Verbindungen) seien nach einer Untersuchung der Tierschutzorganisationen Pro Wildlife e.V. und OceanCare tausendfach überschritten, weshalb Volksgruppen, die Wal- und Delphinfleisch
essen, häufiger an Gedächtnisstörungen, Parkinson-Erkrankungen und Immunschwächen leiden würden.
Die Zunahme der Waljagd in Europa scheint gemäß den genannten Zahlen nicht zur Ernährung der Menschen nötig und wird von den „Walhelfern“ des WDCS als reine politische Provokation gesehen. Buckelwale sind zudem seit Jahrzehnten geschützt, doch um das „Walrecht“ scheint es in Europa nicht gut zu stehen.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 22/09

 



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