Europäische Lösung gescheitert? – Merkel setzt im Asylstreit auf Absprachen mit einzelnen EU-Ländern

Bundeskanzlerin Angela Merkel hofft im Asylstreit schon für die nächsten Tage auf Absprachen mit einzelnen EU-Ländern, um das Weiterwandern von Flüchtlingen nach Deutschland zu begrenzen.
Titelbild
Angela Merkel.Foto: Michele Tantussi/Getty Images
Epoch Times24. Juni 2018

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet auf europäischer Ebene keinen schnellen Durchbruch in der Flüchtlingsfrage.

Sie strebe deshalb „bi- oder trilaterale Absprachen zum gegenseitigen Nutzen“ an, sagte Merkel am Sonntag beim EU-Sondergipfel zu Migration und Asyl in Brüssel.

Es gehe darum, wie sich einzelne Mitgliedstaaten „untereinander helfen“ könnten und nicht „immer auf alle 28 (EU-Länder) warten“ müssten. Daneben bleibe es aber Ziel, letztlich „gemeinsame europäische Grundlagen“ zu bekommen.

Die Flüchtlingspolitik hat zu einem erbitterten Streit zwischen den deutschen Unionsparteien geführt. Merkel wird dabei von der CSU massiv unter Druck gesetzt, Migranten an der deutschen Grenze zurückweisen, die bereits in einem anderen EU-Land als Asylbewerber registriert wurden.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte am Mittwoch nach Gesprächen mit Merkel zu dem „informellen Arbeitstreffen“ zu Asyl und Migration eingeladen. An ihm nehmen 16 EU-Staaten teil. Es soll den regulären EU-Gipfel ab Donnerstag vorbereiten.

Eine zunächst geplante gemeinsame Abschlusserklärung des Treffens am Sonntag wurde zurückgezogen, nachdem die italienische Regierung scharf gegen einen vorbereiteten Entwurf protestiert hatte.

Er sah eine härtere Gangart gegenüber Asylbewerbern vor, die eigenmächtig zwischen Mitgliedstaaten wechseln. Italiens Innenminister Matteo Salvini warf den EU-Ländern vor, sein Land zum Flüchtlingslager Europas machen zu wollen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion