Evangelische Kirche will sich weiter in Politik einmischen

Für den Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, ist die Forderung nach politischer Enthaltsamkeit der Kirchen unannehmbar.
Titelbild
Bundestagssitzung im Plenarsaal des ReichstagsFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. Mai 2017

„Gerade weil der Gott, an den die Christenmenschen glauben, sich von der Welt nicht ab-, sondern ihr zuwendet, hat das Evangelium stets politische Bedeutung“, schreibt der bayerische Landesbischof in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Nach seinen Worten müsse die Kirche aus der Orientierung an der Option für die Armen Verantwortung für und in der Welt übernehmen.

Wo der Staat gar seinen „von Gott gegebenen Auftrag“ verletze, müsse die Kirche sogar Widerstand leisten, schreibt er unter Hinweis auf den von den Nationalsozialisten ermordeten Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer.

Bedford-Strohm verwies auch auf den Einsatz von Martin Luther King gegen die Rassentrennung in den Vereinigten Staaten: Rückblickend sei das politische Engagement von Kirchen unstrittig und hochgeschätzt – wenn es nicht sogar schmerzhaft vermisst werde.

Für die öffentliche Präsenz von Kirche, etwa in Form von Stellungnahmen zu Fragen der Gegenwart, entwickelt der Ratsvorsitzende einen Kriterienkatalog. Prophetisches Reden der Kirche, so Bedform-Strohm, müsse sich auf besondere Situationen beschränken.

Für die Hörenden müsse spürbar bleiben, dass nicht nur bestimmte politische Präferenzen moralisch laut intoniert würden, um die mediale Durchschlagskraft zu erhöhen, sondern dass es um etwas „geistlich Bedrängendes“ gehe. Zudem dürfe das prophetische Reden der Kirche den Diskurs nicht verschließen, „sondern es muss ihn öffnen“. (dts)



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