Evangelischer Kirchentag endet mit Festgottesdient und 120 000 Besuchern – Bischof träumt vom Ende des Nationalismus

Zum Abschluss des Evangelischen Kirchentages haben rund 120 000 Menschen einen Festgottesdienst auf einer Elbwiese in Wittenberg gefeiert. Damit ging das fünftägige Christenfest, das am Mittwoch in Berlin begonnen hatte, stimmungsvoll unter blauem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein zu Ende.
Titelbild
Kirchentag in Berlin.Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Mai 2017

Mit einem Festgottesdienst vor zehntausenden Menschen ist am Sonntag in der Lutherstadt Wittenberg der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Daran nahmen unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der südafrikanische Bischof Thabo Makgoba teil. Der gesamte Kirchentag und auch der Gottesdienst bei strahlendem Sonnenschein auf den Elbwiesen vor den Toren Wittenbergs standen im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums.

Der Kirchentag hatte am Mittwoch begonnen und fand wegen des Jubiläums in diesem Jahr erstmals an zwei Orten statt – in Berlin und in Wittenberg. An die Tür der Schlosskirche in der Stadt in Sachsen-Anhalt soll Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen angeschlagen haben. In dem Gotteshaus liegt Luther auch begraben.

Bundespräsident Steinmeier sagte in einem Grußwort nach dem Festgottesdienst, in Wittenberg habe vor einem halben Jahrtausend „eine der größten weltgeschichtlichen Veränderungen begonnen“. Das wirke bis heute.

Steinmeier zeigte sich zudem von der Bedeutung des Kirchentags überzeugt. Dieser sei kostbar und etwas ganz Besonderes: „diese Gemeinschaft der Hoffenden und Fragenden, der Glaubenden und Zweifelnden, der Engagierten und Feiernden, der Betenden und Singenden“. Er hob zugleich hervor, dass auch Katholiken, Mitglieder anderer Religionen und auch Menschen teilnähmen, die sich keiner Glaubensgemeinschaft zugehörig fühlten. Auch dies sei eine „gute Erfahrung“ in Berlin und Wittenberg gewesen.

Bischof Makgoba appellierte im Gottesdienst vor allem an die Jugend, sich zu engagieren. Sie sollten die „Schreie der anderen Menschen und des Planeten“ hören, mahnte er. In Erinnerung an Martin Luther King sagte der Bischof, er habe auch „einen Traum für die Welt“. Er träume, dass eines Tages die derzeitigen Parolen von Nationalismus und Abschottung verschwänden. Er träume davon, dass die Menschen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Wasser und wirtschaftlichen Chancen hätten.

Der Kirchentag hatte in den vergangenen Tagen mehrere zehntausend Menschen angezogen. Es gab mehr als 2000 Veranstaltungen. (afp)



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