Ex-Verteidigungsminister rechnet mit Kanzlerin ab: „Merkel hat für die Zukunft der CDU desaströs verhandelt“

Der frühere Verteidigungsminister und ehemalige CDU-Generalsekretär Volker Rühe hat die Kanzlerin wegen ihrer Zugeständnisse an die SPD scharf angegriffen.
Epoch Times14. Februar 2018

Der frühere Verteidigungsminister und ehemalige CDU-Generalsekretär Volker Rühe hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen ihrer Zugeständnisse an die SPD bei den Koalitionsverhandlungen scharf angegriffen.

„Merkel hat für die Zukunft der CDU – und darum sollte es ihr mehr gehen als um ihre eigene Gegenwart – desaströs verhandelt“, sagte Rühe dem Magazin „Stern“. Er ergänzte: „Helmut Kohl hätte so etwas nie zugelassen.“

Rühe vermisste bei Merkel insbesondere das strategische Denken bei der Besetzung des künftigen Kabinetts. „Die SPD hat mit Andrea Nahles und Olaf Scholz jetzt gleich zwei potenzielle Kanzlerkandidaten von Gewicht für die Zukunft. Wenn man so will: zwei Asse für die Zukunft. Wir haben nicht mal einen.“

Der frühere CDU-Vize forderte von Merkel, nun „die wichtigsten Positionen in Kabinett und Fraktionsführung mit potenziellen Kanzlerkandidaten zu besetzen, die aber noch wichtige Erfahrungen brauchen.“

Als Kandidaten nannte Rühe explizit die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie den Parlamentarischen Staatssekretär im Finanzministerium, Jens Spahn, der als Merkel-Gegner gilt. Für Rühe ist das kein Hindernisgrund, im Gegenteil: „Die CDU braucht jetzt ein Zukunftsteam, keine Ergebenheitstruppe“.

Merkel hatte am Wochenende angekündigt, bei der Besetzung der CDU-Ministerposten auch jüngere Politiker zu berücksichtigen. Sie will die Namen noch vor dem CDU-Parteitag bekannt geben, der Ende Februar den Koalitionsvertrag billigen muss. +

„Merkel macht einen strategischen Fehler. Jeder muss mal aufhören. Wer Nachfolger braucht, der muss auch Talente fördern, die zu Konkurrenten werden können.“

Andernfalls gebe es keine zukünftigen CDU-Kanzler. Scharf ging Rühe auch mit seiner Partei ins Gericht: „Mein Zorn gilt nicht nur dem Verhalten von Angela Merkel, sondern genauso einer weiteren CDU-Führung, die das alles geschehen lässt und die Zukunft der CDU verspielt.“ (dts)



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