Experte klagt über zu wenig Vorbeugung gegen islamistische Gewalt

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Zeitungsausschnitt über Hassprediger in einer Berliner MoscheeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times18. November 2015

Der Leiter der Hamburger Beratungsstelle für religiös begründete Radikalisierung, André Taubert, hat beklagt, dass auf dem Feld der Vorbeugung islamistischer Gewalt noch zu wenig unternommen werde. „Man muss mehr für Prävention tun“, sagte er der „Berliner Zeitung“ (Mittwochsausgabe). „Es wird ganz viel über Repression gesprochen und an der Stelle auch ganz schnell gehandelt. Bei der Prävention schreitet man aber nur sehr zaghaft voran. Man braucht bei der Radikalisierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein viel engeres Netz, so dass keiner mehr durchfallen kann.“

In Frankreich und Belgien sei das Netz so grob, dass viele durchfallen könnten, so Taubert. Das sehe er in Deutschland so nicht. Trotzdem müsse das Netz auch hier enger werden. Angehörige müssten sich flächendeckend Hilfe holen und sagen können: „Ich mache mir da Sorgen.“ Hamburg, fügte der Sozialarbeiter hinzu, habe da einen guten Schritt gemacht. In anderen Bundesländern denke man indes noch gar nicht darüber nach. Und in den Flächenländern sei die Hilfe ohnehin viel schwieriger zu organisieren, weil die Wege weiter seien. Taubert zeigt sich im Übrigen überzeugt, „dass die allerwenigsten in der salafistischen Szene in Deutschland das befürworten, was in Paris passiert ist“. Die Taten seien ihnen zu brutal. Lediglich Einzelne entschieden sich, so etwas zu tun, weil ihre Situation immer noch krisenhafter werde. Die Hamburger Beratungsstelle Legato hat sechs Mitarbeiter in Teilzeit und Taubert zufolge derzeit 60 bis 70 Beratungsfälle. Es kämen immer wieder neue Jugendliche hinzu, erklärte er. Andere wendeten sich aber auch wieder ab. Das sei nicht starr. Und die Biografien der jungen Extremisten seien extrem unterschiedlich.

(dts Nachrichtenagentur)



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