Expertin: „Original Play“ läuft allen seelischen und physischen Grundbedürfnissen von Kindern zuwider

Die Psychologin Fabienne Becker-Stoll warnt vor dem Kita-Programm "Original Play". Inzwischen gibt es auch schon Missbrauchsvorwürfe gegen "Original Play".
Titelbild
Kinderjacken und Rucksäcke hängen in einer Kindertagesstätte.Foto: Monika Skolimowska/dpa
Epoch Times6. November 2019

Die Bindungsforscherin und Psychologin Fabienne Becker-Stoll hat vor dem Programm „Original Play“ gewarnt, welches in mehreren Kitas zur Anwendung gekommen ist und zuletzt stark in die Kritik geriet.

„`Original Play` ist wissenschaftlich und entwicklungsbiologisch nicht fundiert“, sagte Becker-Stoll, die das bayerische Staatsinstitut für Frühpädagogik in München leitet, der Wochenzeitung „Die Zeit“. Es laufe allen seelischen und physischen Grundbedürfnissen von Kindern zuwider.

Innerhalb des Programms „Original Play“ finden in Kitas sogenannte Spieletreffs statt, in denen fremde Menschen mit den Kindern toben und rangeln. Die intensive Körperlichkeit befremdet viele Eltern.

Inzwischen gibt es Missbrauchsvorwürfe gegen „Original Play“. Hinter dem Programm steht der US-Amerikaner Fred O. Donaldson, der sagt, sein Konzept diene dazu, „Aggressionen bei Kindern abzubauen und Beziehungen zu Erwachsenen zu stärken“.

Becker-Stoll setzte dem entgegen:

Gesund entwickelte Kinder suchen keinen Körperkontakt mit Fremden.“

Kinder regulieren ihre Emotionen innerhalb vertrauter Bindungsbeziehungen. Nur so könnten sie Sicherheit tanken. Grundsätzlich müssten Kitas sehr verantwortlich prüfen, welche Angebote sie überhaupt in ihre Arbeit aufnehmen. In diesem Fall hätten sie „fahrlässig und naiv gehandelt“. Man müsse sicherstellen, dass nur qualifizierte pädagogische Kräfte mit den Kindern in Kontakt kommen und „dass niemand ohne Führungszeugnis in der Einrichtung arbeitet“. (dts)



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