„Familienbewusste Maßnahmen“?: Studie will Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Corona-Krise zeigen

Die Corona-Krise hat einer Studie zufolge zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie geführt. In jedem zweiten von 750 befragten Unternehmen wurden familienbewusste Maßnahmen neu eingeführt oder erweitert, wie eine am 18. September veröffentlichte Prognos-Studie für das Bundesfamilienministerium ergab.
Titelbild
Ein Vater betreut die Kinder bei den Hausaufgaben.Foto: iStock
Von 21. September 2020

„Vieles von dem, was in der Pandemie plötzlich möglich war – flexiblere Arbeitszeiten, Homeoffice und innovative Schichtmodelle – hat Potenzial für die Zukunft“,  erklärte Ministerin Franziska Giffey (SPD).

Zu den neuen oder erweiterten Regelungen gehören der Studie zufolge individuell vereinbarte Arbeitszeiten, flexible Tages- und Wochenarbeitszeiten sowie Heim- und Telearbeit. Mehr als die Hälfte der Unternehmen will Maßnahmen wie Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten auch nach der Krise weiterverfolgen, wie die Erhebung des Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos weiter ergab.

Ein Ergebnis der Studie sei, dass Väter in der Krise mit anpacken. Ein großer Teil der Väter habe mit den Arbeitgebern vereinbart, dass sie ihre Arbeitszeiten oder ihren Arbeitsort verändern, um sich um die Kinder kümmern zu können. Die Mehrheit der Unternehmen unterstütze auch in der Krise eine aktive Vaterschaft.

„Unser Unternehmen verfolgt grundsätzlich überhaupt nicht den Gedanken, dass hier Frauen und Männer wieder in die alten Rollen zurückgedrängt werden sollten, also Frauen wieder zurück an den Herd und die Männer zur Jagd. Wir nehmen das in unserem Umfeld auch nicht so wahr“,  zitiert die Studie eine leitende Personalabteilung in der Industriebranche.

59 Prozent der Befragten sprachen sich dagegen aus, dass in erster Linie Frauen beruflich kürzertreten müssten, damit sie sich um den Nachwuchs kümmern können. 64 Prozent fanden, dass Väter auch in der Corona-Krise in Elternzeit gehen können.

Familienbewusste Personalpolitik

Die Ergebnisse der Befragung zeigen auch, dass Unternehmen, die sich schon vor der Pandemie durch eine familienbewusste Personalpolitik auszeichneten, während der Krise davon profitierten. Nach Definition in der Studie nutzen „Unternehmen mit familienbewusster Tradition“ zur Verbesserung der Vereinbarkeit externe Unterstützung wie das „audit berufundfamilie“, ein strategisches Managementinstrument für Unternehmen und Institutionen. Zudem sind diese Betriebe Mitglied im Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie und/oder nutzen den Fortschrittsindex Vereinbarkeit.

Demnach bestehe zwischen den Beschäftigten und den Unternehmen mit familienbewusster Tradition ein enger Kontakt Deutlich häufiger wurden die Unternehmen von ihren Beschäftigten auf Probleme bei der Kinderbetreuung angesprochen. Damit waren sie eher in der Lage, mit den Beschäftigten gemeinsam Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Eltern als auch des Unternehmens gerecht werden.

Unternehmen mit familienbewusster Tradition können laut Studie häufiger auf vorhandene, erprobte und allen bekannte familienbewusste Maßnahmen zurückgreifen, die andere Unternehmen erst noch identifizieren, einführen, bekanntmachen und erproben müssen. Damit waren sie in der Krise schneller in der Lage, mit ihren Mitarbeitenden bedarfsgerecht zu reagieren.

Unternehmen mit familienbewusster Tradition sind besser über staatliche Leistungen informiert. Sie konnten damit besser auf die Herausforderungen durch die fehlende Kinderbetreuung reagieren. Das kann sich auch wirtschaftlich rechnen.

Bedeutung der Kinderbetreuung

82 Prozent der Unternehmen gaben an, dass Kinderbetreuung ein zentraler Faktor für die Produktivität ihres Unternehmens sei, teilte Prognos weiter mit. „Von den befragten Eltern haben drei Viertel gesagt, dass ihnen nach einem Gespräch mit ihrem Arbeitgeber auch wirklich geholfen wurde“, betonte Prognos-Projektleiter David Juncke. 79 Prozent der Unternehmen seien der Auffassung, dass betriebliches Familienbewusstsein nach der Krise für die Bindung und Gewinnung von Fachkräften einen hohen Stellenwert hat.

„Eine funktionierende Kinderbetreuung ist natürlich eminent wichtig für unser Unternehmen, wenn wir eine gut funktionierende Kinderbetreuung haben, habe ich motivierte und gerne zur Arbeit kommende Mitarbeitende, die den Kopf frei haben und sich hier voll und ganz auf ihren Job konzentrieren können. Das ist das, was für mich als Unternehmer zählt“, erklärte ein Geschäftsführer, der 17 Angestellte in der Werbebranche beschäftigt.

Entscheidend in der Krise war, dass Eltern und Unternehmen gemeinsam Lösungen erarbeiteten; Lösungen, die Eltern Vereinbarkeit ermöglichten, Lösungen, die Unternehmen halfen, durch die Krise zu kommen. Durch die Krise sei bei zahlreichen Geschäftsleitungen und Personalverantwortlichen die Erkenntnis entstanden, dass eine gelingende Vereinbarkeit ein zentraler Produktivitätsfaktor ist, heißt es in der Studie. Sie hätten erkannt, dass Familienbewusstsein auch nach der Krise relevant ist.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, betonte, eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei „enorm wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland“. „Wenn die Betreuung nicht funktioniert, geraten Unternehmen und ihre Beschäftigten unter immensen Druck.“ Dies habe die Corona-Pandemie erneut gezeigt. Viele Betriebe hätten daher die Familienorientierung bereits systematisch in ihre Unternehmensprozesse aufgenommen.

Laut Prognos wurden 750 Personalverantwortliche beziehungsweise Geschäftsführungen von Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitern in Deutschland befragt. Ergänzend befragte das Allensbach-Institut 1.493 Väter und Mütter mit Kindern unter 15 Jahren.

Hier gibts die ganze Studie Neue Chancen für Vereinbarkeit.

(mit afp-Material)



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