Fast ein Drittel kann unerwartete Ausgaben nicht bestreiten

Steigende Preise machen aktuell vielen zu schaffen. Doch bereits im vergangenen Jahr hatte ein erheblicher Teil der Menschen in Deutschland keine Rücklagen, zeigt eine neue Statistik.
Viele Menschen in Deutschland haben keine Möglichkeit, spontane Ausgaben zu stemmen.
Viele Menschen in Deutschland haben keine Möglichkeit, spontane Ausgaben zu stemmen.Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times5. Oktober 2022

Bei fast einem Drittel der Menschen in Deutschland übersteigen unerwartete Ausgaben die eigenen Finanzmittel. 31,9 Prozent der Bevölkerung hierzulande war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr nicht in der Lage, spontan 1.150 Euro oder mehr aus ihrem Budget zu stemmen.

Damit war diese Gruppe nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker in Deutschland größer als etwa in Frankreich (27,6 Prozent). Auch in den Niederlanden (15,1 Prozent) waren es deutlich weniger. In Rumänien, Kroatien, Griechenland, Zypern und Lettland verfügten demnach aktuell jeweils mehr als 40 Prozent der Bevölkerung nicht über ausreichende Rücklagen für ungeplante größere Ausgaben.

In Deutschland mussten im Jahr 2021 zwei Fünftel der Menschen mit einem Nettoeinkommen von weniger als 22.000 Euro auskommen. Einem Fünftel der Bevölkerung stand ein sogenanntes Nettoäquivalenzeinkommen von unter 16.300 Euro im Jahr zur Verfügung. Beim Äquivalenzeinkommen handelt es sich um ein um Einspareffekte in Mehr-Personen-Haushalten bereinigtes Pro-Kopf-Einkommen. So erklärte es das Bundesamt. Auf der anderen Seite hatten zwei Fünftel (40 Prozent) der Bevölkerung ein Einkommen von 28.400 Euro und mehr.

Alleinerziehende verdienen häufig wenig

Zu den insgesamt 40 Prozent der Bevölkerung mit den geringsten Einkommen zählen nach Angaben der Statistiker überdurchschnittlich oft Menschen aus Haushalten von Alleinerziehenden. Fast zwei Drittel (64,6 Prozent) von ihnen verfügten 2021 über ein Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 22.000 Euro im Jahr. Bei gut einem Drittel (33,2 Prozent) betrug es weniger als 16.300 Euro.

Auch viele alleinlebende Erwachsene finden sich in den untersten Einkommensgruppen. Mehr als die Hälfte (53,2 Prozent) dieser Gruppe kommt auf unter 22.000 Euro im Jahr. Knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der Alleinlebenden verfügte über weniger als 16.300 Euro Einkommen.

Von den Menschen im Ruhestand verfügte ebenfalls etwa die Hälfte (50,1 Prozent) im Jahr 2021 über ein Nettoeinkommen von unter 22.000 Euro. Fast ein Viertel (24,6 Prozent) hatte weniger als 16.300 Euro zur Verfügung. (dpa/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion