„FAZ“: AfD-Politiker Chrupalla erwägt Kandidatur für Parteivorsitz

Der sächsische AfD-Politiker Tino Chrupalla erwägt, sich auf dem Parteitag Anfang Dezember als Nachfolger von Alexander Gauland für das Amt des Vorsitzenden zu bewerben.
Titelbild
Tino Chrupalla, AfD-Bundestagsabgeordneter (L), Jörg Urban, AfD-Landeschef (2. von L) und Sebastian Wippel (C-R), Bürgermeisterkandidat der AfD in Görlitz am 16. Juni 2019 nach der Stichwahl.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times14. Oktober 2019

Der sächsische AfD-Politiker Tino Chrupalla erwägt eine Kandidatur als Bundesvorsitzender der Partei als Nachfolger von Alexander Gauland. „Wenn ich dazu aufgefordert werde, dann werde ich mich dieser Verantwortung nicht entziehen“, sagte der Bundestagsabgeordnete der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Allerdings mache er seine Kandidatur davon abhängig, dass Gauland auf dem AfD-Parteitag Anfang Dezember nicht mehr kandidiere.

Der 78-jährige Gauland, der die AfD gemeinsam mit Jörg Meuthen führt, könnte aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr antreten. Festgelegt hat er sich dazu aber noch nicht. Sein Interesse an einer Kandidatur begründete Chrupalla mit seiner ostdeutschen Herkunft. Angesichts der Wahlergebnisse in den ostdeutschen Ländern „sollten im Bundesvorstand mehr Mitglieder vertreten sein, die im Osten sozialisiert sind“, sagte er. Solche Politiker würden die Gefühlslage der Ostdeutschen am besten kennen.

Chrupalla wandte sich gegen Politiker wie etwa Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), die die AfD als geistige Brandstifter für den antisemitischen Anschlag von Halle bezeichnet hatten. „Es ist infam, uns jetzt in Mithaftung zu nehmen“, sagte er. Der Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvize verwahrte sich auch gegen Kritik des Zentralrats der Juden in Deutschland an der AfD: „Der Zentralrat scheint nicht immer die Meinung aller Juden in Deutschland zu repräsentieren.“ Die jüdische Gemeinschaft sei „gespalten“.

Chrupalla lobte den AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, der erfolgreiche Politik in Thüringen mache. Er lehne aber den „Personenkult“ um Höcke ab: „Inszenierung gehört natürlich zur Politik, aber es befremdet mich, wenn politische Akteure sich wie Stars feiern lassen.“ Höcke lässt sich vor allem beim jährlichen Kyffhäuser-Treffen des von ihm geführten ultrarechten „Flügels“ auf heroische Art in Szene setzen.

Kürzlich hatte sich der Weggefährte Höckes, der brandenburgische AfD-Politiker Andreas Kalbitz, lobend über Chrupalla geäußert. Kalbitz ist ebenfalls prominenter Vertreter des „Flügels“ in der AfD.(afp)

 



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