FAZ: AfD-Spitzenkandidat Gauland will Özoguz in Anatolien „entsorgen“

Derartige Äußerungen "wecken überall auf der Welt die schlimmsten Erinnerungen an unser Land", so Außenminister Gabriel mit Blick auf die Äußerung von Alexander Gauland gegenüber der Integrationsbeauftragten Özoguz.
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Alexander GaulandFoto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times28. August 2017

Empörung über den Aufruf von AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland zur „Entsorgung“ der Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz in die Türkei: Derartige Äußerungen „wecken überall auf der Welt die schlimmsten Erinnerungen an unser Land“, ließ Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) am Montag über einen Sprecher mitteilen.

Die Worte des AfD-Vizevorsitzenden „lassen jeden Anstand und Respekt vor Andersdenkenden vermissen“. Es gebiete „der Anstand und Respekt“, auf solche Entgleisungen zu verzichten.

Gauland hatte am Wochenende einem „FAZ“-Bericht zufolge im thüringischen Eichsfeld Äußerungen der SPD-Politikerin kommentiert, wonach eine spezifisch deutsche Kultur jenseits der Sprache nicht auszumachen sei. Er sagte demnach: „Das sagt eine Deutschtürkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“

Das Publikum auf der AfD-Wahlkampfveranstaltung habe die Worte Gaulands mit Applaus und vereinzelten Jubelrufen quittiert, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Montag.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, er wolle sich nicht angewöhnen, Wahlkampfäußerungen der AfD zu kommentieren. „In diesem Fall will ich nur sagen: Frau Özoguz stammt aus Hamburg, insofern disqualifizieren sich diese Äußerungen von selbst.“

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sagte am Montag vor ausländischen Journalisten in Berlin, in der Sache habe Gauland recht. Es entstehe „tatsächlich der Eindruck, dass Frau Özoguz in der Türkei besser aufgehoben wäre als in Deutschland“. Über die Wortwahl könne man sich „sehr wohl streiten“, räumte Weidel ein.

Gauland sagte dem „Tagesspiegel“, er könne sich nicht erinnern, ob er den Begriff „entsorgen“ gebraucht habe. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Özoguz hatte im Mai dem Berliner „Tagesspiegel“ gesagt: „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“ (afp)



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