Ferienhof lehnt israelische Gäste ab – Große Empörung im Internet

Die Ablehnung israelischer Gäste hat eine Welle von Antisemitismusvorwürfen gegen einen Ferienhof im Schwarzwald ausgelöst. Aber anscheinend hat es sich lediglich um ein sprachliches Problem gehandelt.
Titelbild
Die E-Mail der HotelbesitzinFoto: Screenshot Internet
Von 1. November 2016

Empörte Gäste aus Israel haben ein Ablehnungsschreiben des Mattenhofes in Zell am Harmersbach publik gemacht. Darin heißt es in holprigem Englisch: „Hello, we don’t Want have Guests from Israel, because our appartments are Not for them.“ (Hallo, wir möchten keine Gäste aus Isreal, denn die Räume sind nicht für sie da.) Sicher klingt die Ablehnung äußerst harsch, aber wollte das Hotel sonst willkommene Gäste wirklich vergraulen? Das „Focus-Magazin“ berichtete über den Fall.

„Ich bin entsetzt, fassungslos und empört“, schreibt die SPD-Abgeordnete Michaela Engelmeier aus Nordrhein-Westfalen, und verbreitete die Nachricht. Entsprechend fielen die Reaktionen auf Facebook und Twitter aus. Dem Gasthof wurde offener Antisemitismus vorgeworfen.

Daraufhin entschuldigten sich die Hof-Betreiber. Der Schaden könnte jedoch enorm sein, da das Hotel gerade mit seinen Gästen aus Israel sehr gute Geschäfte macht. Vor allem sperrte das Online-Portal für Hotelbuchungen das Hof-Angebot und entschuldigte sich seinerseits für das Verhalten des Hotels. Eine Streichung erfolgte auch auf der Webseite der Stadt.

Wollte die Seniorchefin wirklich ihre ausländischen Gäste vergraulen?

„Er war niemals so gemeint“, so die Eigentümerfamilie Schmider, über den gefallenen Satz. Man sei bemüht die Geschichte so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen, so der Anwalt der Familie.

Eigentlich kommuniziert ausschließlich die Tochter mit ausländischen Gästen. Diesmal allerdings tat es die Mutter, die Seniorchefin des Hotels. Das Hotel hat ein separates Haus für ausländische Gäste, das jedoch ausgebucht war. Die Seniorchefin wollte eigentlich schreiben, dass keine Wohnungen für ausländische Gäste mehr verfügbar sind, brachte jedoch mangels Sprachkenntnissen nur jene missverständlichen Zeilen zusammen.

Anwalt: „Familie ist alles andere als antisemitisch“

Diesen Sommer hatte die Familie 60 bis 80 Gäste aus Israel aufgenommen. Das zeige, die Familie sei alles andere als antisemitisch, so Anwalt Samy Hammad. Wie er betont, sei das alles für die Familie nur schwer zu verkraften.

Trotzdem kocht es in der Schwarzwald Tourismus GmbH. Die Ablehnung sei dem Image des Schwarzwaldes in keiner Weise förderlich, so Pressechef Weiler. Mit 200.000 Übernachtungen rangieren Gäste aus Israel auf Platz sechs. Man werde den Vorfall zum Anlass nehmen, die Sprachkompetenz unserer Gastgeber weiter zu fördern.



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