Freizeitmonitor 2018: Fernsehen wichtiger als Nachbarschaftshilfe

Der "Freizeitmonitor" erforscht regelmäßig das Freizeitverhalten der Deutschen. Fernsehen, Radiohören und Internetsurfen liegen ganz vorn - Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe hingegen büßten kräftig ein.
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Die liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen: Fernsehen, Radiohören und Internetsurfen liegen ganz vorn - Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe hingegen büßten kräftig ein.Foto: iStock
Epoch Times5. September 2018

Die Deutschen schauen in der Freizeit am liebsten fern. 95 Prozent der Bundesbürger schalten mindestens einmal in der Woche ihren Fernseher ein, wie aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten sogenannten Freizeitmonitor der Stiftung für Zukunftsfragen hervorgeht. Der Fernseher ist jedoch nicht in allen Altersgruppen gleich beliebt. Junge Erwachsene und Singles surfen lieber im Internet. Fernsehen rangiert bei ihnen auf Platz fünf der liebsten Freizeitbeschäftigungen. Kinderlose Paare verbringen ihre Zeit am liebsten mit dem Partner.

Insgesamt beschäftigen sich die Deutschen ausgiebig mit Medien. Die meiste Freizeit wenden sie – neben dem Fernsehen – etwa für das Radiohören, das Telefonieren und das Internetsurfen auf. Ganz unten im Ranking steht das Faulenzen. Nur 51 Prozent geben an, dies regelmäßig zu tun.

Soziale Kontakte ja, aber nur noch virtuell

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Kluft zwischen Wunsch und Realität ist groß. Das gegenwärtige Freizeitverhalten entspricht kaum den Wünschen. Auf die Frage, was die Befragten in ihrer Freizeit gern häufiger machen würden, landet Faulenzen auf Platz vier. Noch mehr sehnen sie sich nach mehr Spontanität, häufigerem Ausschlafen und Wochenendausflügen.

Jeder Bundesbürger beschäftigt sich in der Woche mit 23 verschiedenen Hobbys, Medien oder sozialen Kontakten – 1998 waren es noch zwölf. Diese Verdichtung führt dazu, dass vieles parallel geschieht. Während des Fernsehens wird gegessen oder im Internet gesurft.

Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe büßen kräftig ein

Gleichzeitig nehmen die Verpflichtungen in der Freizeit zu. Auf den vorderen beiden Plätzen landen Einkäufe und Hausarbeit. 13 Prozent geben an, in der Freizeit regelmäßig für den Job zu arbeiten. Soziales Engagement hingegen nahm im Vergleich zur Befragung 2016 ab. Das Ehrenamt ging um sechs Prozentpunkte zurück, die Nachbarschaftshilfe um 14 Prozentpunkte.

„Freizeit wird immer öfter zur Stresszeit“, sagte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, Ulrich Reinhardt. Der Freizeitmonitor erforscht seit 1986 regelmäßig das Freizeitverhalten der Deutschen. Für die diesjährige Studie wurden im Juli 2018 etwa 2000 Menschen ab 14 Jahren in Interviews repräsentativ über ihre Freizeit befragt. (afp/ts)



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