Flüchtlings-Unmut in Dresdener Zeltstadt: „Nicht das Deutschland, das man uns versprochen hat“

Titelbild
Blockade des Tors zur Dresdener Zeltstadt. Die Unzufriedenheit in dem eilig errichteten Lager soll groß sein.Foto: Screenshot Facebook / Tatjana Festerling
Epoch Times31. Juli 2015

Am 29. Juli kam es vor dem Zeltlager in der Bremer Straße in zu einem Sitzstreik. Rund 100 Asylbewerber blockierten die Einfahrt und ließen nicht einmal einen LKW des Technischen Hilfswerks durch, der neue Bettgestelle liefern sollte. Die Lage in der eilig errichteten Zeltstadt ist offenbar angespannt und sogar die Bild berichtete den Vorfall, sprach jedoch von 30 Blockierern.

Das Dilemma: In der Dresdener Zeltstadt drängen sich seit letztem Freitag 1100 Personen auf engstem Raum. Das ganze Lager wurde über Nacht errichtet. Die Bewohner sind offiziell Kriegsflüchtlinge aus Syrien. Auf einen Teil der Belegschaft trifft dies offensichtlich zu: Familien, Senioren, Kinder und sogar verstümmelte Kinder wurden dort gesehen. Aber auch eine große Masse junger Männer mit forderndem Auftreten hält sich dort auf. Und genau die waren es auch, die den Sitzstreik veranstalteten.

"Zu Hause war es besser"

"Dies sei nicht das Deutschland, das man ihnen versprochen habe", fasste ein Mitarbeiter des Lagers die Unzufriedenheit der Bewohner in Worte, da ginge es ihnen ja zu Hause besser. Berichtet wurde das Zitat von Pegida-Vertreterin Tatjana Festerling auf Facebook. Es gebe mehrere Augenzeugen der Situation, darunter auch Journalisten, sagte sie auf Nachfrage zu EPOCH TIMES. Deren Identität, genau wie die Identität des Mitarbeiters könne sie jedoch nicht preisgeben, ansonsten hätten diese Personen Repressalien zu befürchten.

Festerling hatte das Zitat auf Facebook gestellt um den pegidischen Standpunkt „Fehlpolitik! Den echten Kriegsflüchtlingen muss geholfen, Wirtschaftsflüchtlinge müssen abgeschoben werden!“ Ausdruck zu verleihen. Die Pegida-Frontfrau ist entsetzt darüber, wie chaotisch bei der Unterbringung vorgegangen wurde: Es sei nicht nachvollziehbar, warum in das komfortabel ausgestattete Hotel Lindenhof ausschließlich Männer kamen und die Räumlichkeiten nicht zur Unterbringung von Frauen und Kindern genutzt wurde.

Dies würde Neid der Männer wecken, die sich in der Bremer Straße mit Feldbetten begnügen müssten und es gerne gemütlicher hätten, so Festerling.

Ein politischer Plot?

„Das Ganze zeigt: Es gibt überhaupt keine Asylpolitik – Politik bedeutet schließlich Planung und Gestaltung zum Wohle des – deutschen – Volkes. Was wir hier und überall in Deutschland sehen, ist ein völlig konzeptloses Reagieren, ein völlig chaotischer Umgang mit Asylforderern und dramatischerweise auch mit den echten Kriegsflüchtlingen“, sagte sie zu EPOCH TIMES. Die jüngsten Entwicklungen rund um die Zeltstadt inklusive der Krawalle von rechts- und linksextremen Kräften hält Festerling für einen politisch inszenierten Plot, der zum Ziel haben dürfte, Dresden ähnlich wie Meißen und Freital als „Nazi-Nester“ in den Medien darstellen zu können. Es sei durchaus denkbar, das Ziel der verantwortlichen Politiker laufe darauf hinaus, sich eine Rechtfertigung für die Einschränkung des Demonstrationsrechts zu schaffen. Dies sei auch der Grund, warum sie und Lutz Bachmann die bürgerliche Mitte aufgerufen hätten, ihren Unmut friedlich durch den Besuch von Pegida-Demonstrationen zu äußern und NICHT in der Nähe der Asylbewerberheime zu protestieren.

„Man sollte davon ausgehen, dass hier das gefährliche Zündeln am Bürgerkrieg und Volksaufständen betrieben wird“, so Festerling auf Facebook.

Dieses Video aus dem Zeltlager stellte die Sächsische Zeitung auf Youtube:

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"Dresden für alle" übergibt an Rotes Kreuz

Die Organisation „Dresden für alle“, die in den ersten Tagen nach Einrichtung die Stätte rundum betreut und koordiniert hatte, gab mittlerweile die Leitung des Zeltlagers an das Deutsche Rote Kreuz ab. Beobachter sagten, „Dresden für alle“ wolle nichts mit den desaströsen Zuständen die dort herrschen, zu tun haben.

Am 28. Juli verkündete Eric Hattke, der Leiter des Netzwerks, auf Facebook: „Ab morgen wird das DRK die Koordination der Dolmetscher, Helfer und Spenden übernehmen. (…)Wir sind nicht mit allen Umständen unseres Einsatzes zufrieden und es gibt gute Gründe, warum wir die Koordinierungsarbeit an das DRK übergeben haben.“

Repressionen gegen Helfer in Österreich

In Österreich wurden vor wenigen Tagen eine Rotkreuz-Mitarbeiterin gefeuert, weil sie Zustände in einer Wiener Asylbewerber-Unterkunft auf Facebook in einer Weise beschrieben hatte, die nicht zur politisch gewollten Darstellung passte: „300 arme Flüchtlinge in Designerklamotten und Smartphones" schrieb sie. „Nur gefühlte 10 Prozent echte Flüchtlinge, der Rest reine Schmarotzer und Wirtschaftsflüchtlinge". Dafür verlor sie ihren Job, wie Heute.at berichtete. „Es gibt für jeden Mitarbeiter eine Social Media Policy, die unterschrieben werden muss. Daran muss sich jeder halten“, erklärte ein Sprecher des Roten Kreuzes den Zusammenhang.

(rf)



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