Folgen von Grenzschließungen “überschaubar“, schätzt Wirtschaftsministerium intern

Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet im Falle dauerhafter Grenzkontrollen keine dramatische Steigerung der Kosten. Das geht aus einem internen Papier hervor.
Titelbild
Autobahn nahe des Grenzübergangs Passau.Foto: Johannes Simon/Getty Images
Epoch Times1. März 2016

Die „Welt am Sonntag“ berichtet über das interne Papier des Wirtschaftsministeriums, das der Zeitung vorliege. „Die ökonomischen Auswirkungen dürften insgesamt überschaubar bleiben“, hieß es darin. Es könnte zwar „Warteschlangen vor Grenzübergängen“ und „Auswirkungen auf die Lieferketten“ von Unternehmen geben. Dennoch hält das Ressort von Vizekanzler Sigmar Gabriel Befürchtungen aus der Wirtschaft für unbegründet, dass ein stockender Warenverkehr Kosten in Milliardenhöhe verursachen würde, so das Medium. Dazu gebe es keine belastbaren Informationen, heiße es in dem Dokument.

Was die Schließung von Deutschlands Grenzen für die Wirtschaft kosten könnte, ist derzeit immer wieder Gegenstand von Studien und Debatten. Teilweise werden die Kosten enorm hoch eingeschätzt.

Deutschland müsse bis 2025 mit Wachstumsverlusten zwischen 77 und 235 Milliarden Euro rechnen, falls Grenzkontrollen in Europa wieder dauerhaft eingeführt würden, analysierte vergangene Woche eine Studie der Prognos AG im Auftrag der Bertelsmann Stiftung laut „Focus“.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag geht von Kosten in Höhe von 10 Milliarden Euro pro Jahr aus. Mittelstandsverband-Präsident Mario Ohoven sieht diese vor allem auf die Spediteure zukommen. Doch er schätzt, dass langfristig Asylkosten bis zu 900 Milliarden Euro auf Deutschland zukommen könnten, wenn die Grenzen nicht sofort geschlossen werden. Er sprach sich für Kontrollen auch im Schengen-Raum aus. (rf)

Hier seine Einschätzung der Lage in einer aktuellen Rede:

Deutschland droht Gefahr – von außen, aber auch von innen“.



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