Folgenschwere Unwetter mit Sturmböen und heftigem Regen

Überflutete Tiefgaragen und Hangabgänge haben im Westen Deutschlands die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Mindestens ein Mensch starb, ein Kind erlitt nach einem Blitzeinschlag schwerste Verletzungen.
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Regenwetter in Deutschland.Foto: iStock
Epoch Times5. Juni 2021

Nach Angaben der Polizei starb in Stuttgart ein 65-jähriger Arbeiter auf einer Tunnelbaustelle. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte der Regen einen unterirdisch verlaufenden Bach am Nachmittag stark anschwellen lassen. Das Wasser unterspülte ein Gerüst, riss es um und mehrere Arbeiter mit sich. Während drei von ihnen in ein Krankenhaus gebracht wurden, konnte der 65-Jährige nur noch tot geborgen werden.

In der nordrhein-westfälischen Hauptstadt Düsseldorf stürzte ein Kind nach einem Blitzeinschlag mit seinem Fahrrad auf die Straße und wurde daraufhin von einem Auto angefahren. Das zwölfjährige Mädchen, das laut Feuerwehr vermutlich einen Stromschlag erlitt, kam mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus.

Gewitter-Panne bei Live-Interview der No Angels

Im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen rückten am Freitagabend Hunderte Einsatzkräfte wegen der Unwetter aus. Ein Großteil der rund 430 Einsätze habe sich im Stadtgebiet Hennef ereignet, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zahlreiche Keller seien vollgelaufen und Hänge abgerutscht.

Auch in Köln kam es zu mehr als 500 Einsätzen wegen der Unwetter. Betroffen war laut Feuerwehr vor allem der Norden der Stadt. Unter anderem geriet ein Dachstuhl nach einem Blitzeinschlag in Brand. Das Feuer konnte aber unter Kontrolle gebracht werden. Verletzte gab es nicht.

Das Gewitter hatte auch Auswirkungen auf einen RTL-Livestream, in dem die No Angels über ihre Zukunft als Girlgroup sprechen wollten. Wegen des Unwetters konnte das Programm nicht mehr live über das normale Handynetz gesendet werden, wie ein Techniker auf der Webseite des Kölner Senders erklärte. Das Interview wurde unterbrochen und später online gestellt.

Feuerwehren rücken zu Hunderten Gewitter-Einsätzen aus

In vielen Landesteilen Hessens hatten die Einsatzkräfte ebenfalls bis in den späten Abend hinein viel zu tun. Im Hochtaunuskreis, sah es ähnlich aus. Dort kam es am Freitag zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr. Vor allem im Raum Neu-Anspach seien Straßen überflutet worden und Keller vollgelaufen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr-Leitstelle des Hochtaunuskreises.

In Mainz und Umgebung wurden die Feuerwehren am späten Freitagabend binnen zweieinhalb Stunden zu rund 100 Einsätzen gerufen. Die Helfer mussten zahlreiche vollgelaufene Keller und Tiefgaragen leer pumpen, überflutete Straßen sichern sowie nach einem Hangrutsch aufräumen, wie die Feuerwehr am Samstag mitteilte.

Im Norden rief gutes Wetter die Polizei auf den Plan

Ganz anders sah es im Norden aus: Dort lockte gutes Wetter in der Nacht auf Samstag in Hamburg und Kiel zahlreiche Menschen nach draußen. Nachdem sich Anwohner über den Lärm beschwert hatten, räumten Einsatzkräfte in Kiel gegen 2.00 Uhr nachts den Schrevenpark, rund 350 Menschen mussten das Gelände verlassen.

In Hamburg schritt die Polizei ein, als es auf dem Alma-Wartenberg-Platz zu zahlreichen Verstößen gegen die Corona-Verordnungen kam. Circa 400 Besucher blockierten die Straße, hielten sich nicht an die Abstandsregeln, trugen keine Maske und tranken trotz Verbots Alkohol, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Die Wetteraussichten für das Wochenende

Am Wochenende verlagern sich die Gewitter-Schwerpunkte langsam. Am Samstag gibt es sie vor allem „in einem von Nordwestdeutschland bis nach Ostbayern beziehungsweise Westsachsen reichenden Korridor sowie in den mittleren Landesteilen“, erklärte der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Dabei kann es auch stark regnen, 20 Liter pro Quadratmeter können innerhalb kurzer Zeit fallen. Dazu kommen regional Sturmböen oder auch Hagel. Nur im Nordosten soll es am ersten Tag des Wochenendes gewitterfrei sein.

Am Sonntag soll es dann vor allem in einem Streifen von Schleswig-Holstein bis zu den Alpen Gewitter geben. Regional soll es kräftig donnern und blitzen, auch Starkregen wird erwartet. Und es bleibt warm:

Im Osten soll es Höchstwerte von 24 bis 28 Grad geben, im Rest des Landes von 18 bis 24 Grad. Westlich des Rheins soll das Schauerrisiko gering sein.

Zum Start in die neue Woche soll es warm bleiben, tagsüber ziehen erneut Schauer und Gewitter auf. In der Nacht auf Dienstag gibt es dann vor allem von Schleswig-Holstein bis zum Hochrhein und dem westlichen Alpenrand weitere Schauer und Gewitter, im Westen wird dagegen kaum mit Niederschlag gerechnet. (dpa)



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