FPÖ-Chef Strache für Ausrichtung nach Osteuropa – Nicht „verlängerter Arm Merkels“ sein

Vor den Bundespräsidenten Wahlen in Österreich sprach sich der Chef der FPÖ klar gegen die Russland-Sanktionen aus und für mehr Nähe zu Osteuropa allgemein. Norbert Hofer (FPÖ) werden gute Chancen auf den politisch einflussreichen Posten des Bundespräsidenten eingeräumt.
Titelbild
Der tschechische Präsident Milos Zeman (L) und der österreichische Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer am 12. September 2016 auf der Prager Burg.Foto: RADEK MICA / AFP / Getty Images
Von 2. November 2016

„Sanktionen sind heuchlerisch“ und ein ganz großer Fehler gegenüber Russland, sagt Heinz-Christian Strache (FPÖ) im Interview mit dem Nachrichtenportal “Sputnik”.

Die FPÖ habe sich von Anfang an dagegen ausgesprochen, war jedoch auf verlorenem Posten, so der Partei-Obmann. Der Schaden durch die Sanktionen betrage jährlich 1,5 Milliarden Euro für Österreich. Das habe sich die Alpenrepublik selbst zugefügt, kritisiert Strache den Kurs der derzeitigen Regierung.

Sollte er zukünftig das Amt des Kanzlers bekleiden, würde er die Sanktionen abschaffen, so der FPÖ-Politiker. Ähnlich wie Österreich stünden auch die Visegrad-Staaten kritisch gegenüber den Russland-Sanktionen.

EU soll sich von Nato trennen – Deutschland neutral werden

Auch sieht HC Strache die Nato-Osterweiterung als problematisch. Damit würden internationale Verträge gebrochen. Im Sinne des europäischen Friedens müsse man sich Russland wieder annähern. Die starke Identifikation der EU mit der Nato findet der Freiheitliche „bedenklich“.

So wäre es nach zwei Weltkriegen gerade für Deutschland das Vernünftigste „sich neutral zu erklären, um nie wieder in so einen Kriegswahnsinn hineinzugeraten“, betont Strache. „Wir Österreicher sind stolz auf unsere Neutralität und wir kämpfen für diese Neutralität, die wir nicht aufgeben wollen.“

Vor CETA und TTIP: Putins Freihandelsabkommen vor 5 Jahren abgelehnt

Die Europäische Union müsse aus der Nato austreten, wenn sie sich nachhaltige freie Positionen verschaffen wolle.

Vor fünf Jahren reiste Russlands Präsident Wladimir Putin zu Kanzlerin Merkel und dem französischen Ex-Präsidenten Sarkozy mit Vorschlägen für ein Freihandelsabkommen im Koffer – etwas das sehr zum Vorteil für Europa gewesen wäre, fährt der FPÖ Chef fort. „Aber es war nicht im amerikanischen Interesse. Sie hatten nämlich das Interesse, mit CETA und TTIP ihre Handelsabkommen aufzustellen.“

Strache plädiert für eine Rückbesinnung auf verbindende christliche Werte zwischen der EU und Russland und für eine gute Zusammenarbeit. Insgesamt solle man sich stärker nach Osten ausrichten.

In diesem Bewusstsein sei der österreichische Präsidentschaftskandidat der FPÖ Norbert Hofer auch in Tschechien, Slowenien und Serbien zu Besuch gewesen. Mit Ungarn und Polen wolle man die Beziehung ebenfalls weiter vertiefen, so Strache. In der Verstärkung der Zusammenarbeit mit Süd-Ost- und Osteuropa sieht er die historische Aufgabe Österreichs, das nicht nur als „verlängerter Arm Merkels“ agieren solle.



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