Frauke Petry: Gegner in Sachsen wollen ihre Direktkandidatur verhindern

AfD-Chefin Frauke Petry droht erneut Ärger von der sächsischen Parteibasis: Interne Gegner wollen die Direktkandidatur der Politikerin für den Bundestag verhindern.
Titelbild
AfD-Vorsitzende Frauke Petry im Landtag in Dresden.Foto: Arno Burgi/Archiv/dpa
Epoch Times30. Mai 2017

Vier Monate vor der Bundestagswahl wollen Mitglieder der AfD in Sachsen die Direktkandidatur von Frauke Petry für den Bundestag kippen. Es liegen bereits drei Abwahlanträge vor gegen die AfD-Chefin, berichtet der „Spiegel“. Sie sollen auf dem Kreisparteitag der AfD am 11. Juni 2017 gestellt werden.

Ziel sei es, Petrys bereits beschlossene Direktkandidatur für den Bundestag zu stoppen. Petry war im November 2016 in ihrem Wahlkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge mit 92 Prozent der Stimmen zur Direktkandidatin gewählt worden.

Gespaltenes Verhältnis in Sachsen

Das Verhältnis zwischen der Bundes- und Landesvorsitzenden der AfD und der sächsischen Basis gilt inzwischen als belastet: Petry führte zwar ihre Partei als Landessprecherin 2014 erstmals in den sächsischen Landtag und wurde einstimmig von der Fraktion zur Vorsitzenden gewählt. Doch in letzter Zeit häufen sich die ideologischen Differenzen. Bereits beim Landesparteitag im März war Petry heftig vom rechten Flügel der Partei kritisiert worden.

Die Abwahlanträge werden laut „Spiegel“ damit begründet, dass Petry ein Parteiausschlussverfahren gegen Björn Höcke und den sächsischen Richter Jens Maier vorantrieb und weiterhin eine Zusammenarbeit mit der Dresdener Bürgerbewegung Pegida ablehnt.

Streit um Pegida seit langem Problem

Mit ihrer Abgrenzung zur Pegida-Bewegung brachte Petry früh ihre eigenen Leute gegen sich auf. Auch ist Pegida seit mehr als zwei Jahren ein Streitthema innerhalb der Partei. Im vergangenen Jahr hatte der Bundesvorstand ein Auftrittsverbot von AfD-Politikern auf Pegida-Veranstaltungen und umgekehrt beschlossen. Die „Patriotische Plattform“, eine Gruppe innerhalb der AfD, hatte dagegen geklagt.

Dass es nicht zu einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen der Partei und der Dresdener Protestbewegung „gegen die Islamisierung des Abendlandes“ kam, dafür machen Beobachter aus Pegida-Kreisen auch das schlechte persönliche Verhältnis zwischen Petry und Pegida-Chef Lutz Bachmann verantwortlich.

Petry ist auch die Partei- und Fraktionsvorsitzende der AfD in Sachsen und sieht Pegida gerade mit Blick auf deren Stärke in Dresden als Konkurrenzveranstaltung.

Auch dass Petry im März 2017 ein Parteiausschlussverfahren gegen Thüringens AfD-Vorsitzenden Björn Höcke wegen seiner umstrittenen Rede zum Holocaust-Mahnmal vorantrieb, kam bei Teilen der Parteibasis nicht gut an und schmälerte ihren Rückhalt. (cf/rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion