Freie Fahrt fürs 49-Euro-Ticket

Jetzt fix: Deutschlandticket startet am 1. Mai.
Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets - das 49-Euro-Ticket - soll zum 1. Mai 2023 kommen.
Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets – das 49-Euro-Ticket – soll zum 1. Mai 2023 kommen.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Von 29. Januar 2023

Bund und Länder haben sich geeinigt: Ab dem 1. Mai 2023 wird es das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket geben. Nur die EU-Kommission muss noch zustimmen.

So viel aber steht fest: Das Ticket wird ab Mai deutschlandweit gültig sein. Wie schon sein 9-Euro-Vorgänger soll das 49-Euro-Ticket in allen Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs bundesweit gelten.

Mit einem Preis von 49 Euro bleibt es zwar hinter dem geforderten Preis von Umweltaktivisten zurück, die ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket in ihrem Forderungskatalog aufgeführt haben, ist aber immer noch günstiger als viele bisherige Fahrkarten-Abos in deutschen Großräumen.

Günstig im Regio durch Deutschland

Ein Vorteil für den Nutzer: Das Ticket könnte für die Zeit seiner Gültigkeit den unübersichtlichen Tarifdschungel in Städten und Gemeinden vereinheitlichen und wäre somit wesentlich nutzerfreundlicher für diejenigen, die auf den Regionalverkehr umsteigen.

Drahtesel kosten extra: Für diejenigen, die ihr Fahrrad mitnehmen wollen, gilt das gleiche wie schon beim 9-Euro-Ticket im letzten Jahr. Es muss ein Extra-Billett gelöst werden, die Mitnahme von Fahrrädern ist nicht kostenlos.

Viele Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs haben bereits jetzt ein Dauerabonnement oder eine Jahreskarte. Diese Bestandskunden der Verkehrsgesellschaften sollen entsprechend informiert und für unkomplizierte Tarifanpassung hin zum 49-Euro-Ticket gesorgt werden.

Beispiel Berlin: In der Hauptstadt gilt beispielsweise für das Stadtgebiet (Tarifbereich AB) aktuell noch die im Oktober eingeführte regionale Übergangsvariante, das 29-Euro-Ticket. Der Berliner Senat hat dieses bis zum Start des bundesweiten 49-Euro-Tickets verlängert.

Einigung über Finanzierung

Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten haben sich darauf geeinigt, das neue Ticket gemeinsam zu finanzieren. Die Mehrkosten für dieses 49-Euro-Angebot von geschätzt allein drei Milliarden Euro im Jahr wollen sich Bund und Länder teilen. Jede Seite wird jeweils 1,5 Milliarden Euro zuschießen.

Derzeit zahlt der Bund Regionalisierungsmittel in Höhe von 9,4 Milliarden für Betrieb und Ausbau des Nahverkehrs – wie für Neubestellungen von Bussen und Bahnen bei Verkehrsunternehmen oder die Subventionierung von Pendlerzügen.

Der Bund wird nun dauerhaft mehr Geld für den ÖPNV überweisen. Bundestag und Bundesrat haben zugestimmt, den Zuschuss für den jährlichen Nahverkehr schon ab 2022 um eine Milliarde Euro zu erhöhen.

Verzettelei: Technische Fragen noch zu klären

Nachdem sich also Bund und Länder über die Finanzierung geeinigt haben, müssen vor Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets noch technische Fragen geklärt werden. Neben der Genehmigung durch die EU ist unter anderem noch offen, ob die Fahrkarte nur digital oder auch in Papierform erhältlich sein soll.

In einer kurzen Übergangszeit sei ein Papierticket nötig, äußerte sich dazu Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder gegenüber dpa. „Die Systeme zur Kontrolle sind oft unterschiedlich, da muss die Technik noch synchronisiert werden.“ Und weiter

Wir sind alle einig, dass es ein digitales Ticket werden soll.“

Rabattierte Tickets für Firmen

Krischer setzt auf das 49-Euro-Ticket, da es vor allem Pendler zum Umsteigen auf Busse und Bahnen bewegen könne. Dafür sollen Anreize in Aussicht gestellt werden.

Einer davon könnte ein Rabatt auf Jobtickets sein, deren mögliche eigene Regelung derzeit von Bund und Ländern diskutiert würden. Firmen könnten ihren Mitarbeitern das Ticket dann vergünstigt anbieten, sofern sie sich an den Kosten beteiligen.

Konkret könnte es einen Rabatt je nach Anzahl der bestellten Jobtickets für Arbeitgeber geben. Diese könnten den Rabatt dann an ihre Beschäftigten weitergeben.

Die Hoffnung hierbei ist, dass durch die Vergünstigung die Nachfrage steigt und die Einnahmeausfälle dadurch zumindest zum Teil kompensiert werden. Offen ist bislang noch, wer das finanziert. Bund und Länder wollen darüber am Freitag in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe beraten.

Preisanstieg beim 49-Euro-Ticket im zweiten Jahr erwartet

Vielleicht ist dieses Angebot auch attraktiv für alle, die sich schon längst an den Arbeitsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln beziehungsweise der Bahn gewöhnt haben.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 hatten sich die Preise der Bahn im Fernverkehr um fast fünf Prozent erhöht. Der Konzern begründete die Erhöhung mit der Inflation. Deutschland erlebe derzeit die „höchsten Preissteigerungen seit 50 Jahren“. Davon sei auch die Bahn betroffen, etwa durch steigende Energiekosten.

Die geplante Dauer des 49-Euro-Tickets ist vorerst auf zwei Jahre als Einführungsphase festgelegt. Allerdings wird auch hier keine Preisgarantie über den gesamten Zeitraum gegeben.

Bereits ab 2024, also schon nach einem Jahr, könnte das Ticket teurer werden. Eine „Dynamisierung des Preises“, eine Anpassung an die Inflationsrate, ist eingeplant, wodurch es automatisch teuer werden würde.

Das 49-Euro-Ticket wird voraussichtlich ab 1. April im Abonnement buchbar sein, gültig ist es dann ab 1. Mai. Es wird monatlich kündbar sein„“.

(Mit Material der Agenturen)



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