Gabriel: Anklage gegen Steudtner „unverständlich und nicht akzeptabel“

Die Anklage gegen Peter Steudtner und zehn weitere Deutsche sehe er mit "großer Sorge", meinte Sigmar Gabriel. Die Bundesregierung versuche ihr Bestes, Steudtner und die anderen in der Türkei inhaftierten deutschen Staatsbürger zurück nach Deutschland zu bringen.
Epoch Times8. Oktober 2017

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich besorgt über die Anklage gegen den deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner in der Türkei geäußert.

„Die Meldungen über die Anklage der türkischen Staatsanwaltschaft gegen Peter Steudtner und zehn weitere Menschenrechtler wegen ‚Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation‘ sehe ich mit großer Sorge“, sagte Gabriel am Sonntag. Augenscheinlich werde dabei auch an den aus Sicht der Bundesregierung „absolut nicht nachvollziehbaren Vorwürfen“ gegen Steudtner unbeirrt festgehalten, so der Außenminister weiter.

Die Forderung nach bis zu 15 Jahren Haft sei „vollkommen unverständlich und nicht akzeptabel“. Man habe sofort Kontakt zur türkischen Regierung aufgenommen, „denn auch in der Türkei entscheidet am Ende nicht die Staatsanwaltschaft, sondern ein Gericht“, so Gabriel. Die Bundesregierung setze weiterhin alles daran, Steudtner und die anderen in der Türkei inhaftierten deutschen Staatsbürger zurück nach Deutschland zu bringen.

Özdemir: Steudtner-Anklage „an Absurdität kaum zu übertreffen“

Auch Grünen-Chef Cem Özdemir hat sich entsetzt über die Anklage Steudtners geäußert. Die Vorwürfe gegen Steudtner seien „an Absurdität kaum zu übertreffen“, sagte Özdemir der „Bild“ (Montagsausgabe).

„Es spricht für sich, dass die Türkei jemanden als Terroristen anklagt, weil dieser Seminare über gewaltfreie Konfliktlösung und IT-Sicherheit hielt. Solange die Türkei die deutschen Geiseln nicht freilässt, kann es bedauerlicherweise keine Rückkehr zur Normalität zwischen unseren Ländern geben“, erklärte Özdemir.

Dagdelen: Bundesregierung soll mit „harten Maßnahmen“ reagieren

Die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen forderte die Bundesregierung auf, mit „harten Maßnahmen“ zu reagieren. „Es ist unerträglich, dass unbescholtene Deutsche in türkischen Foltergefängnissen lebendig begraben werden sollen“, sagte Dagdelen der „Bild“. (dts)



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