Gabriel sieht mögliches Ende der Unterstützung Russlands für Assad – und keine Weltkriegsgefahr

"Mein Eindruck ist nicht, dass Russland für alle Ewigkeit seine schützende Hand über Assad halten wird. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt bei den UN-Gesprächen vorankommen", meint Außenminister Sigmar Gabriel.
Titelbild
Pro-Assad Demonstration in Damaskus, Syrien. 3. März 2008.Foto: LOUAI BESHARA/AFP/Getty Images
Epoch Times9. April 2017

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sieht Anzeichen für ein mögliches Ende der Unterstützung Russlands für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. „Mein Eindruck ist nicht, dass Russland für alle Ewigkeit seine schützende Hand über Assad halten wird. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt bei den UN-Gesprächen vorankommen“, sagte Gabriel der „Bild am Sonntag“.

Der Außenminister betonte: „Ohne Moskau wird es keine Lösung des Syrienkonflikts geben.“ Es sei jetzt „von zentraler Bedeutung, dass wir die Spaltung des UNO-Sicherheitsrats überwinden und die Friedensbemühungen unter dem Dach der Vereinten Nationen voranbringen“.

Nur eine politische Lösung, die von Russland, den USA und den bedeutenden Regionalmächten mitgetragen werde, könne das Leid der Menschen beenden. Nach dem Luftschlag der USA gegen das Assad-Regime appellierte Gabriel an Russland und die USA: „Selten seit dem Ende des Kalten Kriegs war die internationale Lage so ernst wie in diesen Tagen. Alle Seiten müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Was wir nicht brauchen, ist eine weitere Eskalation. Deshalb ist es ja so wichtig, endlich zu gemeinsamen Friedensbemühungen unter dem Dach der Vereinten Nationen zu kommen.“

Die Gefahr eines Weltkriegs zwischen den beiden Großmächten sieht der Außenminister nicht. Er gehe sogar davon aus, dass die USA ihre militärische Aktion gegenüber Russland in geeigneter Weise angekündigt habe.

Überzeugt zeigte sich Gabriel, dass sich Assad für seine Gräueltaten verantworten müsse: „Wir haben es hier mit einem mörderischen Regime zu tun, das für unaussprechliche Verbrechen, Hunderttausende Tote und Millionen von Flüchtlingen verantwortlich ist. Kaum jemand hat in der Gegenwart so viel Leid über so viele Menschen gebracht wie das Assad-Regime. Ich bin sicher, dass Assad über kurz oder lang für diese Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden wird. Assad hat seine Zukunft jedenfalls bereits hinter sich.“ (dts)



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