Gabriel über Trump-Präsidentschaft: „Unsere liberale Weltordnung ist in akuter Gefahr“

Donald Trump könnte eine zweite Amtszeit als US-Präsident erreichen – das sei eine Gefahr für die "liberale, westlich geprägte Weltordnung", meinte Sigmar Gabriel. Und eine deutschen Jamaika-Koalition sei eine Gefahr für Europa, so der SPD-Politiker weiter.
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Außenminister Sigmar Gabriel.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times5. November 2017

Der amtierende Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hält eine zweite Amtszeit von US-Präsident Donald Trump für möglich: „Ich würde keine Wette eingehen, dass Trump nicht acht Jahre Präsident bleibt“, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“.

Donald Trump sei „ein kühl kalkulierender Politiker“. Er habe gesehen, dass eine Mehrheit der Amerikaner sich abgehängt fühle und den Sprüchen der Politiker nicht mehr glaube. Und weiter:

„Dann hat er sich an die Spitze der Anti-Establishment-Bewegung gesetzt. Diese Menschen unterstützen ihn nach wie vor.“

„Unsere liberale, westlich geprägte Weltordnung ist in akuter Gefahr“, sagte Gabriel der Zeitung.

„Die USA, die früher Garant dieser Liberalität waren, verabschieden sich davon. Damit ist die Idee von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten weltweit noch bedrohter, als sie es ohnehin schon war.“

So wolle Donald Trump international „die Stärke des Rechts durch das Recht des Stärkeren“ ersetzen, so Gabriel. „In seinen Vorstellungen ist die Welt kein Ort, an dem man versucht, gut und gesichert miteinander auszukommen. Sondern die Welt ist eine Arena, eine Kampfbahn. Und nur der Stärkere kann sich durchsetzen. Das ist das Gegenteil der liberalen Weltordnung, für die sich die USA und der Westen in den letzten 70 Jahren eingesetzt haben.“

Jamaika-Koalition wäre eine Gefahr für Europa

Trump sei eine Gefahr für die Welt – und eine Jamaika-Koalition eine Gefahr für Europa, so Gabriel weiter. „Mich beunruhigt die große Leerstelle beim Thema Europa. Angela Merkel hat keine Idee, Europa voranzubringen“, sagte Gabriel der „Bild am Sonntag“.

Im Gegenteil lasse sie Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron mit seinen Vorschlägen für eine engere Zusammenarbeit ins Leere laufen.

„Die FDP fährt einen national-ökonomischen Kurs wie die AfD in ihrer Gründerzeit. Ein FDP-Finanzminister würde Europa weiter spalten“, so Gabriel. „Und die Grünen sind zu schwach, da gegenzuhalten.“ (afp/dts/ks)



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