Geheimniskrämerei in Bochum: Eine neue Moschee für verfassungsfeindliche Muslimbrüder?

Eine Beratung hinter geschlossenen Türen der Ratsherren. Kein Sterbenswörtchen gerät an die Öffentlichkeit. Wird der Islamistische Kulturverein schon bald mit der Khaled-Moschee Räume in der Querenburger Straße beziehen?
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Al Nur MoscheeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times16. Juli 2019

Salafisten und Muslimbrüder könnten sich schon bald in einer temporären Gebetsstätte an der Castroper Straße in Bochum die Klinke in die Hand geben. Der Islamische Kulturverein (IKV) plant dort langfristig die Errichtung einer Moschee. Denn der Betrieb der Khaled-Moschee am jetzigen Standort in der Querenburger Straße ist nur noch geduldet.

Um das „Gemeindeleben der Gläubigen“ aufrechtzuerhalten, seien nun „Räume zum Beten, zur Weiterbildung, zur Schulung, für sportliche Aktivitäten, zur Kontemplation und Erholung“ in der Castroper Straße geplant. Das geht aus der Mitteilung der Stadtverwaltung vom 19. Juni hervor. Eine Fertigstellung wurde bereits Ende 2019 in Aussicht gestellt.

Am 11. Juli gab es zu diesem Vorhaben eine Abstimmung der Ratsmitglieder im nicht öffentlichen Teil der Sitzung. Pressesprecher Peter van Dyk von der Stadt Bochum betonte auf telefonische Anfrage nochmals, dass zum aktuellen Stand keine Informationen bekanntgegeben würden. Zu welchen Ergebnissen die nicht öffentlichen Beratungen geführt haben, bleibt vorerst im Verborgenen.

Grund hierfür könnte sein, dass der Landesverfassungsschutz den IKV im Visier hat. Denn die Muslimbruderschaft, die in der Moschee ein- und ausgeht, wird in Deutschland von den Sicherheitsbehörden als verfassungsfeindlich eingestuft. Auch in ihrem Ursprungsland Ägypten ist sie verboten, heißt es im „Lokalkompass“.

In der Khaled-Moschee in Bochum würden demnach wiederholt Schulungen, Vorträge und Gebete mit Referenten aus dem Umfeld islamistischer Organisationen stattfinden, beispielsweise mit Taha Amer, dem Vorsitzenden des Rats der Imame und Gelehrten Deutschlands und Ahmed Khalifa. Amer vertritt eine Organisation, die „eine wichtige Funktion im Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft einnimmt“, sagte Islamismus-Expertin Sigrid Herrmann-Marschall laut „Lokalkompass“. Khalifa stehe unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes des Freistaates Bayern. Er sei langjähriger Imam des Islamischen Zentrums München.

Burkhard Freier, Chef der NRW-Verfassungsschützer warnte laut „Welt“ davor, dass mittelfristig gesehen von einer verstärkten Einflussnahme der Muslimbruderschaft eine weitaus größere Gefahr für die deutsche Demokratie ausgehe, als von der radikal-islamischen Salafisten-Szene, deren militante Protagonisten Terror-Gruppierungen wie Al Kaida oder den „Islamischen Staat“ (IS) unterstützten. So verfüge die Führung der Bewegung über einen hohen Bildungsgrad und erhalte zudem großzügige Unterstützung von Geldgeber von der arabischen Halbinsel.

Einwohner: „Ein Schlag ins Gesicht“

Protest regte sich gegen die Art und Weise des Bauvorhabens, beispielsweise von Herbert Wildt. Gegenüber der „WAZ“ sprach er von einer „Ungleichbehandlung“. Denn jeder Häuslebauer habe die Erschließungskosten für sein Grundstück zu bezahlen. Er sagte:

Die Vorgehensweise der Stadt für den Neubau der Moschee müssen für alle normalen Bochumer Straßenanlieger wie ein Schlag ins Gesicht sein.“

Grund dafür sei die geplante Vorfinanzierung der Erschließung durch die Stadt. Ein Viertel der etwa 650.000 Euro solle in monatlichen Raten zurückgeführt werden. Die restliche Summe würde in den Kaufpreis eingerechnet.

BedenkUlf Dannehl aus dem Büro des Oberbürgermeisters sieht darin auch „kein unübliches Verfahren. Auch bei der Aufbereitung von Flächen für Wohnungen und Gewerbe verfahren wir so“. Allein die Tatsache, dass es sich um einen Moschee-Verein handelt, sei ungewöhnlich. Von einer Lex-Moschee könne keine Rede sein.

Michaela Fäller hingegen hat keine Bedenken gegen die Moschee. Sie sagte gegenüber „WAZ“:

Irgendwo müssen ja schließlich auch die Muslime in Bochum ihre Gotteshäuser haben.“

Die gebürtige Bochumerin hat nach eigenen Angaben nichts gegen Fremde. „Es wäre wirklich schön, wenn alle Europäer so denken würde“, sagte sie.

Ein  Rentner äußerte:

Was soll man denn schon dagegen haben? Die Christen haben hier ja auch ihre Kirchen. Was viele scheinbar nicht wahrhaben wollen, ist die Tatsache, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Da müssen auch wir Bochumer uns dran gewöhnen.“

Die AfD kündigte an, gegen den Antrag zu stimmen. Und falls die Ratsvertreter dem Vorhaben zustimmen, wird bis Ende des Jahres eine provisorische Leichtbauhalle entstehen, die 500 Muslimen Platz bieten soll, samt 100 Parkplätzen. (sua)



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