Gesine Schwan ist bereit für SPD-Führungsposition – „will gerne helfen“

Gesine SchwanFoto: über dts Nachrichtenagentur
Gesine Schwan, ehemalige Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin, ist für eine Rolle in der neuen SPD-Spitze bereit.
„Ich will der SPD gerne helfen. Und ich traue mir auch zu, dazu beizutragen, dass das Bild der Partei in der Öffentlichkeit positiver wird, als das im Moment der Fall ist“, sagt Schwan dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ auf die Frage, ob sie selbst für den Parteivorsitz kandidieren werde. „Ich habe keinerlei Karriereambitionen, will also nicht Kanzlerin werden oder sonst etwas.“
Das erleichtere es vielleicht, wieder Vertrauen für die SPD zu schaffen. Die SPD müsse genau prüfen, wer an welcher Stelle Verantwortung übernehmen könne. Sie wolle einen grundlegend neuen Stil.
Schwan erschüttert über Zustand der SPD
Schwan äußert sich erschüttert über den Zustand der SPD und ihren politischen Kurs. „Nach außen vermitteln wir ein unerfreuliches, kleinkariertes Bild“, kritisiert sie. Die SPD, so Schwan, müsse „weg von diesem Spiegelstrich-Image“ und brauche eine neue Begeisterungsfähigkeit. „Es reicht einfach nicht, ein paar schöne Sachen zu versprechen und im Sinne moderner Wahlarithmetik sozialpolitische Wohltaten zu verteilen. Das ist so durchschaubar. Wir wirken, als machten wir das nur, damit uns noch jemand wählt.“
Sie wolle einen grundlegend neuen Stil. „Schon unsere Sprache ist ja teilweise schrecklich“, sagte die 76-Jährige. „Wir reden davon, Menschen `mitnehmen` zu wollen. Auf einen solch bevormundenden Begriff reagiere ich sehr allergisch. Die Menschen sollen in unserer Politik mitmachen und ihre eigenen Vorschläge einbringen können.“ (dpa/dts)