Griechenland-Hilfen: Bosbach sieht Unterstützung der Union schwinden

Titelbild
Griechisches ParlamentFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times18. Juni 2015

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach sieht die Unterstützung der Unions-Bundestagsfraktion für weitere Griechenland-Hilfen weiter schwinden. "Nicht nur bei mir, bei vielen ist die Grenze erreicht", sagte Bosbach im Interview der "Welt". Er persönlich würde sich für Bundeskanzlerin Angela Merkel "in jedes Gefecht werfen", aber er stimme weiteren Milliardenhilfen nicht mehr zu.

"Das ist keine Loyalitätsfrage gegenüber der Kanzlerin", stellte Bosbach klar. Bei allem Unmut über das Auftreten der griechischen Regierung sei dennoch die Bereitschaft vorhanden, der Auszahlung der letzten Rate aus dem zweiten Hilfspaket zuzustimmen, so Bosbach weiter. "Viele werden mit der Faust in der Tasche mit Ja stimmen." Wenn es zu einem dritten Hilfspaket komme oder zu einem Schuldenschnitt, "haben wir in der Fraktion aber eine völlig neue Lage".

Der Vorsitzende des Innenausschusses kündigte an, seine weitere politische Arbeit davon abhängig zu machen, "wie wir mit der Griechenland-Frage umgehen". Bosbach begründete dies mit den Versprechen, die seine Partei in den 90er-Jahren vor Einführung des Euro den Bürgern gemacht habe.

Trotz großer Skepsis habe die Union damals für den Euro geworben, sagte er. "Wir haben alle Kritiker mit guten Argumenten beruhigt: Kein Land haftet für die Schulden eines anderen Staates! Eine Transferunion kann es gar nicht geben, weil eine Überschuldung anderer Staaten ausgeschlossen ist. Und wer die Stabilitätskriterien bricht, muss mit Sanktionen rechnen." Er selber habe für den Euro geworben und mit dem Regelwerk argumentiert. "Ich werde nicht dabei mitmachen, die Zusagen von damals ins Gegenteil zu verkehren", erklärte Bosbach.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion