Grüne fordern 1.000 Jobvermittler für Flüchtlinge

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Aufschrift "Kein Mensch ist illegal"Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times7. Juni 2015

Die Grünen fordern ein Sofortprogramm der Bundesregierung, um Flüchtlinge schnell in Arbeit und Ausbildung zu bringen. In einem Antrag, den die Grünen-Fraktion nächste Woche in den Bundestag einbringen will, fordern sie mehr Geld für Deutschkurse, für die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen und für die Beratung und Vermittlung in Arbeitsagenturen und Jobcentern: Insbesondere sollen 1.000 neue Arbeitsvermittler eingestellt werden. Allein die Kosten dafür werden auf 70 Millionen Euro veranschlagt.

Insgesamt könnte das acht Punkte umfassende Programm der Grünen nach Informationen der „Welt“ mindestens 520 Millionen Euro kosten. „Die Hürden zum deutschen Arbeitsmarkt sind nach wie vor viel zu hoch“ sagte die Grünen-Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer der „Welt“. Zwar dürfen Asylbewerber seit November schon nach drei Monaten in Deutschland arbeiten. Dieser Anspruch laufe aber ins Leere, da es nicht die nötige Unterstützung für die Flüchtlinge gebe, kritisierte Pothmer. Das schade der Gesellschaft insgesamt. Rund die Hälfte der Flüchtlinge kommt nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit einer beruflichen oder akademischen Ausbildung nach Deutschland. In der vergangenen Woche hatte die BA über Engpässe bei den Deutschkursen und bei der Vermittlung von Flüchtlingen geklagt. In den Jobcentern und Arbeitsagenturen werden nach BA-Angaben derzeit 360.000 Asylbewerber und Flüchtlinge betreut, 50.000 mehr als im Vorjahr. Eine Berufsausbildung dürfe nicht an einer unsicheren Bleibeperspektive scheitern, heißt es in dem Antrag der Grünen. „Derzeit müssen Betriebe fürchten, dass ihre Azubis während der Ausbildung zur Ausreise aufgefordert oder sogar abgeschoben werden“, erklärte Pothmer. Hoch motivierte junge Menschen seien auf diese Weise von einer Ausbildung ausgeschlossen. Die Grünen übernehmen mit ihrem Antrag eine Forderung der Wirtschaft. Industrie- und Handelskammern sowie das Handwerk hatten sich für ein gesichertes Bleiberecht während der Lehre und den beiden Jahren danach ausgesprochen.

(dts Nachrichtenagentur)



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