Niedersachsen: Grüne fordern Verbot von Luftballons – Umweltministerium lehnt ab

Luftballons können Vögel und andere Tiere töten, daher rufen die Grünen in Niedersachsen zu einem generellen Verbot von Luftballons auf. Die FDP kritisiert: "Der Überbietungswettbewerb der Verbote geht weiter" und wirft den Grünen "Öko-Radikalisierung" vor.
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Luftballons am Himmel.Foto: iStock
Epoch Times12. September 2019

Die Grünen in Niedersachsen sprechen sich für ein Verbot von Luftballons aus. „Steigen gelassene Luftballons landen in den allermeisten Fällen in der Natur. Vögel und andere Tiere fressen die weichen Ballonreste und verhungern dann mit vollem Magen“, sagte Grünen-Landeschefin Anne Kura der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Auch Ballons aus Naturlatex seien daher keine echte Alternative.

Kura reagiert damit auf einen Beschluss der Stadt Gütersloh in Nordrhein-Westfalen, wo in Zukunft bei städtischen Veranstaltungen und auf städtischen Flächen auf den Massenstart von gasgefüllten Luftballons verzichtet werden soll. Bei privaten Feiern sollen Ballons weiterhin erlaubt sein.

„Auf der einen Seite steht das kurze schöne Bild von bunten Ballons in der Luft, auf der anderen das von verendeten Vögeln“, sagte Kura. „Initiativen wie die aus Gütersloh helfen auch, das Bewusstsein für ungewollte Folgen unseres Handelns zu schärfen.“

FDP wirft den Grünen „Öko-Radikalisierung“ vor

Das niedersächsische Umweltministerium wies die Forderung zurück. „In den Himmel steigende Luftballons haben die Menschen schon immer mit Träumen und Hoffnungen verbunden. Warum sollten wir ihnen diese Gefühle nehmen?“, sagte ein Ministeriumssprecher der Zeitung. „Ein Ballonverbot rettet die Welt ganz bestimmt nicht.“

Auch die FDP kritisierte den Vorstoß der Grünen. „Der Überbietungswettbewerb der Verbote geht weiter“, erklärte der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer. Er warf den Grünen eine „Öko-Radikalisierung“ vor, die immer mehr Menschen in die Arme der AfD treibe.

Die EU hatte im März ein künftiges Verbot von Einweggeschirr und anderen Wegwerfprodukten aus Kunststoff beschlossen. Auf ein Verbot, etwa bei Kindergeburtstagen Luftballons fliegen zu lassen, verzichtete das Europaparlament. Allerdings sollen Kennzeichnungen mit Hinweisen für eine möglichst umweltschonende Entsorgung vorgeschrieben werden. (afp/er)



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