„Grüne Hausnummer“ in Vilshofen: Kritiker fühlen sich an Sozialkreditsystem in China erinnert

Die „Grüne Hausnummer“ als Zertifikat für ökologisches Bauen vergeben einige Länder und Gemeinden schon seit den 2000er Jahren – trotz der Reminiszenz an die „Goldene Hausnummer“ der DDR. Die Stadt Vilshofen hat die Kriterien dafür nun deutlich erweitert.
Titelbild
Vilshofen an der Donau vergibt erste "grüne Hausnummern".Foto: iStock
Von 9. Dezember 2019

Der weit verbreitete Vorwurf an die Ökologiebewegung, der „Klimaschutz“-Gedanke fungiere lediglich als Verkaufshilfe für marxistische Wirtschafts- und Gesellschaftsexperimente, dürfte durch das jüngst bekannt gewordene Projekt der „Grünen Hausnummer“ im bayerischen Vilshofen zusätzlich an Nahrung gewonnen haben.

Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, dürfen Bürger der niederbayerischen 16.000-Einwohner-Stadt Vilshofen seit Anfang des Jahres die Verleihung einer solchen beantragen. Die Stadt Vilshofen ist nicht die erste Gebietskörperschaft, die diese vergibt. So gibt es bereits seit 2003 Auszeichnungen dieser Art in Erfurt, Mainz oder Schweinfurt. Im Saarland und in Niedersachsen vergibt das Land die „grünen Hausnummern“ als sichtbares Zertifikat für ökologisches Bauen.

Kriterien der persönlichen Lebensgestaltung

Die Assoziation mit der „Goldenen Hausnummer“ der DDR dürfte zumindest in den westdeutschen Ländern und Gemeinden nicht jedem transparent gewesen sein. Diese gab es dort für Hausgemeinschaften, die sich auf besonders herausragende Weise um die Pflege und Gestaltung ihres Hauses und Wohnumfeldes verdient gemacht hatten. Vor allem in größeren Städten wurden Wettbewerbe abgehalten und die Gewinner wurden mit dem speziell angefertigten Hausnummernschild prämiert.

Nicht nur an die DDR, sondern an die im Gegensatz zu dieser noch aktiven kommunistischen Diktatur in China fühlt sich CSU-Vizegeneralsekretär Florian Hahn nun jedoch durch den Anforderungskatalog erinnert. Dieser entstand im Konsens zwischen dem SPD-Bürgermeister Florian Gams und den Stadtratsfraktionen von Grünen und Freien Wählern im Vorfeld der ersten Verleihung.

In Vilshofen soll der Anforderungskatalog nämlich nicht nur umweltfreundliches Bauen oder den Betrieb von Solaranlagen umfassen, sondern auch Kriterien, die tief in die persönliche Lebensgestaltung eingreifen.

„Öko-Fundamentalisten verabschieden sich von einer freien Gesellschaftsordnung“

So schreibt „Focus“, dass unter anderem auch der Stromverbrauch, die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, der Besitz von (E-)Autos und Fahrrädern sowie die Häufigkeit von Fleischverzehr und der Konsum von Bio-Lebensmitteln in die Bewertung einfließen sollen. Auch eine Greenpeace-Mitgliedschaft bringt Punkte. Wer 150 Punkte davon erreicht, bekommt nicht nur die Öko-Plakette fürs Haus, sondern auch einen 50-Euro-Gutschein für den Kauf eines Baumes.

CSU-Vizegeneral Hahn nimmt nun nicht nur Anstoß an der Reichweite der Kriterien, sondern befürchtet auch, dass früher oder später die Vergabepraxis auch eine Brandmarkungswirkung auf all jene Bürger entfalten könnte, die keine solche Hausnummer bekommen. Hahn dazu:

Zu Verbieten und Verderben gesellt sich nun noch Brandmarken – die Öko-Fundamentalisten verabschieden sich immer mehr von einer freien und liberalen Gesellschaftsordnung. China lässt grüßen!“

Inwieweit Hahn bei seiner Kritik den Rückhalt der Führung seiner Partei genießt, ist unklar. Immerhin war es CSU-Chef Markus Söder selbst, der sich erst vor wenigen Monaten mit Forderungen wie „Klimaschutz als Staatsziel“ oder „Kohle-Aus bis 2030“ exakt jenen Gedanken verbunden zeigte, das auch den Kriterien für Vilshofens „Grüne Hausnummer“ zugrunde liegt.

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