Grüne Jugend warnt Parteispitze vor „Regierungsbegeisterung“: „Schwächt unsere Verhandlungsposition“

"Die Lage ist nun mal so, dass wir mit Union und FDP sondieren müssen – gerade für uns Grüne sind aber Zerreißproben zu erwarten, die uns spalten können", erklärte die Sprecherin der Grünen Jugend, Jamila Schäfer.
Titelbild
Grünen-Mitglieder halten ihre Stimmkarten hoch (Symbolbild).Foto: Thomas Langer/Getty Images
Epoch Times21. Oktober 2017

Das Sondierungsteam um Parteichef Cem Özdemir und Kathrin Göring-Eckardt sollte auf die Partei Rücksicht nehmen, fordert die Sprecherin der Grünen Jugend, Jamila Schäfer. „Die Lage ist nun mal so, dass wir mit Union und FDP sondieren müssen – gerade für uns Grüne sind aber Zerreißproben zu erwarten, die uns spalten können“, sagte Schäfer dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Deshalb erwarte ich von der Sondierungsgruppe eine gesunde Skepsis und Fingerspitzengefühl für die Partei statt freudestrahlender Regierungsbegeisterung“, sagte Schäfer.

„Es schwächt unsere Verhandlungsposition, wenn wir den Eindruck erwecken, dass wir unbedingt in eine Jamaika-Koalition gehen möchten.“ Parteiintern käme ein Foto von Göring-Eckardt und Özdemir mit CSU-Chef Horst Seehofer schlecht an, auf dem alle drei in der Grünen-Parteizentrale in die Kamera lächeln, so „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Ein Jamaika-Bündnis stellt laut Schäfer die Grünen vor eine Existenzfrage. „Wir sollten uns keine Illusionen machen: Es ist schwer vorstellbar, als kleiner Partner an der Seite von drei Parteien, die alle dem konservativ-neoliberalen Lager angehören, eine emanzipatorische, linke Politik zu machen. Unsere Glaubwürdigkeit als progressive Partei steht auf dem Spiel“, so Schäfer weiter. (dts)



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