Grüne ziehen mit Vermögenssteuer in den Wahlkampf

Die Grünen wollen erneut mit der Forderung nach höheren Steuern in den Bundestagswahlkampf ziehen. Die Parteivorsitzende Peter favorisiert ein Modell des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, das eine Steuer von einem Prozent pro Jahr auf große Vermögen vorsieht, bei einem Freibetrag von einer Million Euro für Privatleute und fünf Millionen Euro für Betriebsvermögen.
Titelbild
JachthafenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. Mai 2016

Trotz schlechter Erfahrungen beim letzten Mal wollen die Grünen abermals mit der Forderung nach höheren Steuern in den Bundestagswahlkampf ziehen.

"Klar ist: Vermögensbesteuerung wird in der einen oder anderen Form in unserem Wahlprogramm vorkommen", sagte die Parteivorsitzende Simone Peter der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Vertreterin des linken Parteiflügels leitet eine Arbeitsgruppe, die bis zur Sommerpause Vorschläge zur Steuerpolitik machen soll.

Im November wird ein Parteitag endgültig entscheiden. Peter favorisiert ein Modell des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), das eine Steuer von einem Prozent pro Jahr auf große Vermögen vorsieht, bei einem Freibetrag von einer Million Euro für Privatleute und fünf Millionen Euro für Betriebsvermögen.

Zurückhaltend äußerte sich die Parteichefin zur Einkommensteuer. Sie könne sich "eine stärkere Differenzierung des Spitzensteuersatzes vorstellen, im Sinne einer Reichenbesteuerung", sagte Peter. "Hier gilt aber: Das Gesamtpaket muss passen, um die Akzeptanz für unser Steuerpaket nicht zu gefährden."

Ähnlich äußerte sich der schleswig-holsteinische Energieminister Robert Habeck, der sich um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl bewirbt. "Sehr hohe Vermögen sollten einen fairen Anteil an den Staatsfinanzen haben", sagte der Realpolitiker. Er warnte allerdings, man dürfe die Debatte über Gerechtigkeit aber "nicht auf die Steuerfrage verengen". 

Wichtiger sei es, bestehende Schlupflöcher zu schließen. "Steuererhöhungen, die keiner bezahlt, nutzen ja auch nichts", fügte Habeck hinzu. Das enttäuschende Abschneiden der Grünen bei der Bundestagswahl 2013 war allgemein auf das Steuerkonzept des damaligen Spitzenkandidaten Jürgen Trittin zurückgeführt worden.

Es sah außer der Vermögensteuer auch einen höheren Spitzensteuersatz bereits ab einem Jahreseinkommen von 60.000 Euro vor, außerdem eine Abschaffung des Splittingvorteils für Ehepartner. Seither hatten sich führende Grüne kaum noch zu Steuerfragen geäußert und darauf verwiesen, sie wollten zunächst die Ergebnisse der Arbeitsgruppe abwarten. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion