Grüne zollen Merkel Respekt für Verdienste als Parteichefin
Die Grünen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel Respekt für ihre Verdienste als CDU-Parteivorsitzende gezollt. Merkel habe „als erste Frau in diesem manchmal sehr männergeprägten Laden“ die Parteiführung übernommen und 18 Jahre lang innegehabt, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock am Montag in Berlin. Sie habe die CDU „für ein modernes Gesellschaftsbild geöffnet“. „Dafür zollen wir Frau Merkel unseren Respekt“, sagte Baerbock.
Es sei nicht einfach, „solche Schlussstriche zu ziehen“. Mit Blick auf CSU-Chef Horst Seehofer fügte Baerbock hinzu, es sei interessant, „dass jetzt Frau Merkel diesen Rücktritt angekündigt hat, während ein gewisser anderer Herr das dreimal angekündigt und nicht getan“ habe.
Sie hoffe sehr, dass nun die Querelen und die Selbstbeschäftigung in der großen Koalition in Berlin aufhöre, sagte Baerbock. Es sei aber wichtig, respektvoll miteinander umzugehen anstatt gegenseitig aufeinander einzuschlagen.
Inhaltlich gebe es „viele, viele Unterschiede zwischen Union und Grünen, betonte Baerbock. „Wir wollen unsere Themen voranbringen“, sagte sie und nannte einen schnellen Kohleausstieg, den Zusammenhalt Europas und den Kampf gegen Armut.
Die Grünen erzielten am Sonntag bei der Landtagswahl in Hessen 19,8 Prozent. Sie belegten damit gemeinsam mit der SPD, die ebenfalls 19,8 Prozent bekam, Platz zwei hinter der CDU. Die bisherige schwarz-grüne Koalition in Hessen hätte rechnerisch eine knappe Mehrheit von einem Mandat für die Fortsetzung des Bündnisses. (afp)
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