Grünen-Politiker Giegold startet Petition gegen Glyphosat – „Wir müssen das Gift vom Acker holen“

"Wenn die Bundesregierung ihrer Verantwortung für Gesundheit und Umwelt nachkommen will, muss sie für ein schnelles Ende von Glyphosat stimmen. Jedes weitere Jahr, in dem Glyphosat auf unseren Feldern eingesetzt wird, schadet Mensch und Umwelt. Nur eine giftfreie Landwirtschaft kann im Einklang mit menschlicher Gesundheit und Schutz der Umwelt funktionieren," so der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold.
Titelbild
Immer mehr Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber sind weltweit vom Aussterben bedroht. Das gefährdet auch die globale Nahrungsversorgung. Nahrungsmittel im Wert von 235 bis 577 Milliarden US-Dollar im Jahr entstehen aufgrund der bestäubenden Tiere.Foto: Roland Weihrauch/Symbolbild/dpa
Epoch Times31. Oktober 2017

Der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold hat bei Change.Org eine Petition mit dem Ziel, die verlängerte Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat zu verhindern, gestartet.

Bisher haben rund 275.000 Menschen die Petition unterzeichnet: „Es ist ein Trauerspiel, dass sich die Bundesregierung als Zünglein an der Waage nicht klar positioniert“, sagte Giegold der „Berliner Zeitung“ (Online-Ausgabe).

„Wenn sie ihrer Verantwortung für Gesundheit und Umwelt nachkommen will, muss sie für ein schnelles Ende von Glyphosat stimmen. Jedes weitere Jahr, in dem Glyphosat auf unseren Feldern eingesetzt wird, schadet Mensch und Umwelt. Nur eine giftfreie Landwirtschaft kann im Einklang mit menschlicher Gesundheit und Schutz der Umwelt funktionieren.“

Er fuhr fort: „Die EU-Kommission will die Glyphosat-Zulassung um fünf Jahre verlängern. Angeblich will die deutsche Bundesregierung um drei Jahre verlängern. Beide Vorschläge haben eines gemeinsam: Es geht nicht um ein Auslaufen der Zulassung, sondern um eine Verlängerung. Die Idee ist offensichtlich: Bei einer kürzeren Frist haben die kritischen Mitgliedsländer etwas erreicht, und die Pro-Glyphosat-Staaten müssen das Gift nicht vom Acker holen. Doch darauf dürfen wir nicht hereinfallen: Wir brauchen ein festes Ausstiegsdatum und keine Laufzeitverlängerung.“

Siehe: „Allestöter“ Glyphosat: „Die Pestizide haben mich krank gemacht! – Was hier passiert, ist ein stiller Völkermord“

Im Tauziehen um Glyphosat hatte die EU-Kommission zuletzt einen neuen Vorschlag unterbreitet. Die Behörde schlug den Mitgliedstaaten vor, die Genehmigung für Glyphosat für fünf Jahre zu erneuern. Eine Abstimmung der EU-Regierungen im zuständigen Fachausschuss ist demnach am 9. November geplant.

In der EU wird seit Jahren um das weit verbreitete Unkrautvernichtungsmittel gestritten. Wissenschaftliche Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, ob Glyphosat krebserregend sein könnte oder nicht. Allerdings verweisen Umweltschützer darüber hinaus auf Gefahren für den Natur- und Artenschutz. So gibt es etwa in Deutschland ein drastisches Insektensterben. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion