Hackerangriffe im Bundestag – Bundesamt verzeichnet 15 bis 20 Attacken am Tag

Berlin (dpa) - Unternehmen haben regelmäßig mit Hackerangriffen zu kämpfen. Nun traf es auch den Bundestag: Unbekannte attackierten das interne Netz des Parlaments. Wie schwerwiegend der Vorfall ist, ist noch offen. Klar ist allerdings, dass…
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Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Bonn.Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times15. Mai 2015

Berlin –  Es ist nahezu beispiellos: Die Bundestags-Computer sind Ziel einer mehrtägigen Attacke noch unbekannter Hacker geworden. Einen solchen Angriff auf das Netz des Bundestags über mehrere Tage habe es noch nicht gegeben, sagte die Vorsitzende der IT-Kommission und Parlaments-Vizepräsidentin Petra Pau der dpa. Die unbekannten Täter hätten auch versucht, eine Software einzuschleusen, die ein weiteres Vordringen ermöglichen sollte, und Computer damit zu infizieren. Laut „Spiegel Online“ ist unklar, inwiefern Speicher mit hochsensiblen Informationen betroffen sind.

Unternehmen haben regelmäßig mit Hackerangriffen zu kämpfen. Nun traf es auch den Bundestag: Unbekannte attackierten das interne Netz des Parlaments. Wie schwerwiegend der Vorfall ist, ist noch offen.

Klar ist allerdings, dass Bundesbehörden immer wieder zum Ziel digitaler Angriffe werden.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik registrierte 2014 jeden Tag 15 bis 20 Angriffe auf das Regierungsnetz. Durchschnittlich einmal am Tag habe es „einen gezielten Angriff mit nachrichtendienstlichem Hintergrund“ gegeben, schreibt das BSI in seinem Lagebericht. Die Behörde ist dafür zuständig, die Computer-Systeme von Bundesbehörden und Bundesregierung abzusichern.

Dringen Kriminelle in die Netzwerke eines Unternehmens oder einer Behörde ein, können sie möglicherweise sensible Informationen ansehen oder stehlen. Gegen solche Angriffe sind viele Firmen nach Überzeugung von Fachleuten nicht ausreichend gewappnet.

„Das Hauptproblem ist, dass die Netze von Unternehmen oft nicht sehr gut geschützt sind“, warnte Christoph Meinel, Professor am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut, bereits im April. Die Professorin Gabi Dreo vom Forschungszentrum Cyber Defence der Universität der Bundeswehr in München sieht das ähnlich: Jedes System sei potenziell angreifbar. Daher müsse mehr für die Absicherung digitaler Systeme getan werden.

Dabei gehen Kriminelle immer ausgeklügelter vor, wie der Anti-Virenhersteller Symantec beobachtet hat. Angreifer reagieren demnach sehr schnell auf neue Informationen über Sicherheitslücken. Solche Schwachstellen würden mitunter innerhalb weniger Stunden ausgenutzt.  (rls/dpa)



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