Wirecard-Skandal: Braun und zwei weitere Wirecard-Führungskräfte erneut in Haft

Die Münchner Staatsanwaltschaft macht, dank der Aussage eines Kronzeugen, bei den Ermittlungen einen großen Schritt nach vorne. Nun wurden gegen drei Führungskräfte Haftbefehle erlassen.
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Wegen des Bilanzskandals steckt Wirecard tief in der Krise.Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa
Epoch Times22. Juli 2020

Im Betrugsskandal beim Dax-Konzern Wirecard hat die Münchner Staatsanwaltschaft drei Haftbefehle gegen frühere Führungskräfte gestellt.

Dabei gehe es unter anderem um gewerbsmäßigen Bandenbetrug und Marktmanipulation in mehreren Fällen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in München.

Als Vorwürfe stünden außerdem Untreue, Unrichtige Darstellung und Marktmanipulation im Raum, so die Sprecherin der Anklagebehörde. Spätestens seit Ende 2015 müsse den Beschuldigten klar gewesen sein, dass Wirecard mit den tatsächlichen Geschäften insgesamt Verluste erzielte. Man habe wohl beschlossen, die Bilanzen aufzublähen, um das Unternehmen insgesamt finanzkräftiger erscheinen zu lassen.

3,2 Milliarden Euro hätten diverse Geldgeber aufgrund der Täuschung zur Verfügung gestellt, das Geld sei vermutlich verloren.

„Auch wir fragen uns, wie ein solches System etabliert werden konnte“, sagte die Oberstaatsanwältin. In Vernehmungen sei von einem „streng hierarchischem System, geprägt von Chorgeist und Treueschwüren gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden als Führungsperson“ die Rede gewesen. Womöglich leiste das einen Teil der Erklärung, so die Sprecherin weiter.

Anlass für die erneute Festnahme von Braun und die weiteren Festnahmen war nach Angaben der Ermittler, dass die Tatvorwürfe noch mal „ganz erheblich“ erweitert werden mussten. Seit 2015 hätten die drei Manager die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen durch das Vortäuschen von Einnahmen aufgebläht. Dies habe sich aus der umfassenden Aussage eines Kronzeugen ergeben.

Die neuen Haftbefehle richten sich auch gegen einen früheren Finanzvorstand. Brauns erster Haftbefehl war gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro außer Vollzug gesetzt worden.

In allen Fällen sei die Haftfortdauer angeordnet worden, sagte die Sprecherin. Die drei Beschuldigten seien in München festgenommen worden, sie hätten sich nicht selbst gestellt. Noch in Untersuchungshaft befindet sich der frühere Chef der Wirecard-Tochtergesellschaft Cardsystems Middle East in Dubai.

Wirecard mit Sitz in Aschheim bei München hatte vor dem Insolvenzantrag eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro, die angeblich auf philippinischen Treuhandkonten verbucht waren, mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht existieren.

Bei diesen 1,9 Milliarden Euro handelte es sich um die angeblichen Erträge von Geschäfte mit Subunternehmern, die für Wirecard Kreditkartenzahlungen in Südostasien und im Mittleren Osten abwickelten. Nach derzeitigem Stand war dieses Drittpartnergeschäft entweder in Gänze oder zum allergrößten Teil erdichtet.

Von den insgesamt 45 Tochtergesellschaften der Muttergesellschaft Wirecard gab es überhaupt nur drei, die nennenswert profitabel waren. Über die Cardsystems in Dubai liefen die mutmaßlichen Scheingeschäfte, diese Firma steuerte 2018 mit 237 Millionen einen großen Anteil des Wirecard-Gewinns bei. (dpa/dts)



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