Hamburger AfD-Fraktionschef: Werden auf längere Sicht keine Volkspartei

"Die AfD wird noch auf längere Sicht keine Volkspartei sein", sagte Kruse.
Titelbild
Journalisten bei der AfDFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times11. Mai 2016

Der Hamburger AfD-Fraktionschef in der Bürgerschaft, Jörn Kruse, blickt skeptisch auf die Entwicklung seiner Partei in naher Zukunft: "Die AfD wird noch auf längere Sicht keine Volkspartei sein", sagte Kruse in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" (Hamburg-Ausgabe).

Die AfD setze zu sehr auf Positionen, die derzeit als "randständig" gelten. In einzelnen Punkten hätten Fundamentalisten "mehr Einfluss, als mir recht ist, auch mit Blick auf die weitere Entwicklung der Partei", sagte der pensionierte Wirtschaftsprofessor, der sich schon mehrfach als scharfer Kritiker der eigenen Partei hervorgetan hat.

Seiner Partei hält der Ökonom vor, im vergangenen Jahr nach rechts gerückt zu sein. "Aber ich habe trotzdem die Hoffnung, dass sich das verändert, wenn die westlichen Bundesländer mehr Gewicht erhalten und stärker die bürgerlichen und liberalen Aspekte einbringen", so Kruse.

Innerhalb der AfD sieht sich der Hamburger Fraktionschef als Vertreter einer Minderheit, die es wagen könne, den Kurs der Partei infrage zu stellen. "Die meisten können es nicht, weil sie in der Partei vorankommen wollen", sagte er. Kruse widerspricht dem Bundesvorsitzenden der AfD, Jörg Meuthen, der auf dem Parteitag kürzlich das "links-rot-grün verseuchte 68er-Deutschland" als Feindbild ausgerufen hatte. "Die AfD hat nichts gegen 68er, ich bin ja selbst einer", sagte Kruse, der früher viele Jahre lang SPD-Mitglied war.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion