Hamburgs neuer Energieversorger

Epoch Times30. Mai 2009

Nach einem Senatsbeschluss Mitte Mai hat der Aufsichtsrat der Hamburger Wasserwerke GmbH der Gründung von Hamburg Energie zugestimmt. Damit hat Hamburg wieder einen öffentlichen Energieversorger. Hamburg Energie ist eine hundertprozentige Tochter der Hamburger Wasserwerke GmbH und somit im Besitz der Stadt Hamburg.

Hamburg Energie soll die Stadt und die umliegenden Gemeinden ab Herbst 2009 mit klimafreundlicher Energie versorgen – frei von Kohle- und Atomstrom. Am Anfang startet Hamburg Energie mit einem zugekauften Stromangebot. Eigene, umweltfreundliche Stromerzeugungsanlagen sollen dann zügig in der Stadt und der Region aufgebaut werden.

„Mit Hamburg Energie schaffen wir die Voraussetzung für eine zukunftsfähige und nachhaltige Energieversorgung in der Hansestadt“ so die Umweltsenatorin Anja Hajduk. Je mehr Kunden sich dem neuen Unternehmen anschlössen, desto mehr werde in den Aufbau neuer nachhaltiger Erzeugungsanlagen in Hamburg und der Region investiert. Dies stärke nicht nur Hamburgs Beitrag zum globalen Klimaschutz, sondern fördere zugleich den Wirtschafts- und Technologiestandort sowie die Lebensqualität in der Hansestadt.

Auch der NABU Hamburg gratulierte der Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Anja Hajduk, und den Wasserwerken zur erfolgten Gründung von Hamburg Energie. Hamburg brauche eine breite Welle des Wechsels weg von Atom- und Kohlestrom hin zu umweltfreundlicheren Energien, sagt NABU – Vorstand Alexander Porschke. Nun komme es darauf an, den alternativen Energieanbieter richtig am Markt zu etablieren. „Worte und Verträge alleine sparen noch kein Gramm CO2 ein“, so Porschke. „Wir werden Hamburg Energie daran messen, ob es dem Unternehmen gelingt, den Kohle-und Atom-Dinosauriern wie Vattenfall tatsächlich Kunden abzujagen. Dabei wünschen wir viel Erfolg“.

Der Strom des neuen Anbieters soll laut Hamburg Energie aus drei Quellen stammen: Zum einen aus Kraftwärmekopplungsanlagen in Hamburg und Umgebung, einer effizienten Energieerzeugung, da zugleich Wärme entstehe, die zum Heizen genutzt werde. Zum zweiten stamme der Strom aus neuen regenerativen Energiequellen, vor allem Windkraftanlagen. Zum dritten werde Strom aus überregionalen umweltfreundlichen Quellen zugekauft, vorwiegend aus Wasserkraft und modernen Gaskraftwerken. Der erste vom Unternehmen selbst erzeugte Strom werde ab 2011 aus einer eigenen Windkraftanlage auf dem Klärwerksgelände Köhlbrandhöft kommen. Der Bau soll noch in diesem Jahr begonnen werden und  spätestens ab 2011 Strom liefern. Weitere regenerative Anlagen mit einem Investitionsvolumen von 15 Millionen Euro seien in Planung.

Die Produktdetails stünden zum Markteintritt im Herbst fest, so Michael Beckreit, Geschäftsführer von Hamburg Energie. Der Energieanbieter wolle kein Nischenanbieter sein, sondern auch für Preisbewußte attraktive Angebote haben. „Hamburg Energie versteht sich als kommunaler Energieversorger für alle Menschen in Hamburg mit einer Verantwortung für die Stadt und die Region.“ Das Geschäftsmodell sei zukunftsweisend und dementsprechend auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Es sei für einen neuen Anbieter auf dem Markt in den ersten Jahren nicht realistisch Gewinne abzuwerfen, sondern wolle erst mittelfristig Renditen für die Stadt Hamburg erwirtschaften. (red.)

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 19/09



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