Hamsterkauf-Phase und Engpässe im Supermarkt sind vorbei

Die Phase der Hamsterkäufe und der Engpässe in den Supermärkten sei überwunden - zumindest mangelt es "nicht flächendeckend" an Produkten, erklärt Ernährungsministerin Julia Klöckner. Die Gesellschaft für Konsumforschung sah bereits ab Mitte März eine Entspannung beim Einkauf.
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Beim Bäcker in Hamburg, 19. April 2020.Foto: Marc Carrena/Getty Images
Epoch Times26. April 2020

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hält die Phase von Hamsterkäufen und Engpässen in den Supermärkten für überwunden. Zumindest mangele es „nicht flächendeckend“ an Produkten, „abgesehen vielleicht von Desinfektionsmitteln oder Hefe“, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die zeitweisen Engpässe sein vor allem logistischer Natur gewesen.

„Darauf haben wir reagiert, etwa mit flexibleren Lenkzeiten für Lkw-Fahrer und einer Extra-Spur für Lebensmitteltransporte an den deutschen Grenzen.“ Auch hätten die sogenannten Hamsterkäufe „merklich nachgelassen“, so Klöckner.

Sie forderte die Bürger auf, das Gekaufte auch zu verwenden: „Für mich ist wichtig, dass die vielen gekauften Lebensmittel auch verbraucht werden, solange sie genießbar sind und nicht in der Tonne landen.“

Klöckner appellierte an die Supermarkt-Betreiber, ihren Mitarbeitern einen Corona-Zuschlag zu zahlen. Der Lebensmittelhandel verdiene im Vergleich zu anderen Branchen sehr gut, stelle sie fest. „Die Bundesregierung hat es ermöglicht, einen Corona-Bonus steuerfrei zu stellen. Ich würde mich freuen, wenn auch viele Arbeitgeber in der Lebensmittelbranche ihren Mitarbeitern einen Bonus zahlen – verdient hätten sie ihn.“

Marktforscher: Erste Panik habe sich gelegt

Die erste Panik nach dem Corona-Ausbruch habe sich gelegt. „Es gibt eine Gewöhnung an den Krisenmodus“, meint der Handelsexperte Robert Kecskes von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am 9. April 2020.

Angefangen hatten die Hamsterkäufe nach Beobachtung der GfK in der letzten Februarwoche. Die Nachfrage nach Hand-Desinfektionsmitteln stieg schlagartig um mehr als 500 Prozent. Bei Mehl, Reis, Nudeln, Seife und Toilettenpapier verdoppelten sich die Verkaufszahlen. Doch bereits seit Mitte März entspannt sich die Situation laut GfK schrittweise. Die Nachfrage beginne sich wieder einzupendeln – allerdings auf einem spürbar höheren Niveau als vor der Krise.

Die Steigerung erklärt sich nach Einschätzung von Kecskes zum Großteil durch die Verlagerung des früher auf Restaurants, Kneipen und Kantinen entfallenden Konsums in die eigenen vier Wände. „Wir essen mehr zuhause, weil wir nicht mehr zum Italiener gehen können“, bringt es der Marktforscher auf den Punkt. Das zeige sich bei Nudeln und Reis, aber auch bei Limonade, Bier oder Kaffee. (dts/dpa)



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