Heeresinspekteur fürchtet lange Kriegsdauer – Weitere Waffenlieferungen einschränken

Der Heeresinspekteur Alfons Mais glaubt nicht an ein schnelles Kriegsende in der Ukraine. Mais mahnt nun vor weiteren umfassenden Lieferungen – auch um die Landesverteidigung zu gewährleisten.
Der Raketenwerfer MARS II hat eine Reichweite von 16 bis zu 85 Kilometern.
Der Raketenwerfer MARS II hat eine Reichweite von 16 bis zu 85 Kilometern.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Epoch Times3. August 2022

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Der Inspekteur des Heeres der Bundeswehr, Alfons Mais, rechnet mit einem länger andauernden Krieg in der Ukraine. „Militärisch, fürchte ich, wird der Krieg noch lange dauern – gegebenenfalls zwischenzeitlich einfrieren.“ Das sagte Mais gegenüber „Zeit Online“ nach Angaben vom Dienstag. Zudem schätze Mais die Möglichkeiten weiterer Waffenlieferungen aus Bundeswehrbeständen als begrenzt ein.

„Bei der militärischen Unterstützung halte ich es für entscheidend, dass wir eine gewisse Balance halten.“ So die Aussage des 21. Inspekteurs des Heeres. „Ich habe darauf zu achten, dass das Heer in der Lage ist, unsere Kernaufträge erfüllen zu können – die Verteidigung des Landes und der Bündnispartner. Und das ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen schon schwer genug“, mahnte er zur Zurückhaltung.

Am Montag waren drei Mehrfachraketenwerfer des Typs Mars II aus Deutschland in der Ukraine eingetroffen. Vorher hatte die Bundesregierung die Flugabwehrpanzer Gepard und Artilleriegeschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000 an Kiew übergeben. Der Kreml hatte Mitte Juli deutlich gemacht, weitere Gebiete auch außerhalb des Donbass besetzen zu wollen.

Heeresinspekteur: „Grenze erreicht“ bei Waffenlieferungen

„Wo wir noch Luft hatten und haben, konnten wir an die Ukraine abgeben“, sagte Mais. „Eine Grenze ist aber in meinen Augen erreicht, wenn Bereiche betroffen sind, wo wir selbst keinen Überschuss an Material haben.“ Bei der Einsatzfähigkeit der Bundeswehr sah Mais noch erheblichen Reformbedarf. „Wir haben viel zu lange Vorlaufzeiten“, sagte er. Das liege auch daran, „dass es zu wenig Material gibt und das wenige dann durch Zentralisierung unter unterschiedlicher Verantwortung an verschiedenen Stellen liegt.“

Bei der Beschaffung der Hauptwaffensysteme komme es darauf an, sich auf das „unbedingt Notwendige“ zu fokussieren. Zudem sollten die Entscheidungsträger marktverfügbare Lösungen finden. „Wir können uns nicht in jedem Fall langwierige Entwicklungslösungen leisten“, sagte Mais. (afp/dpa/mf)



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