Herr Schlunz

In dem kleinen Dorf "Rabotta" leben 25 Menschen und jeder leistet seinen Beitrag für die Gemeinschaft ... doch dann kam Herr Schlunz und verlangte eine soziale Hängematte. Leistet ein Mensch nichts für die Gemeinschaft, dann schadet er zwangsläufig der Gemeinschaft.
Titelbild
Eine alte Straße in Soglio, Bergell, Schweiz.Foto: iStock
Epoch Times6. Februar 2018

In dem kleinen Dorf „Rabotta“ leben 25 Menschen und jeder leistet seinen Beitrag für die Gemeinschaft. Die meisten arbeiten auf dem Feld, einige im Haushalt, ältere Bewohner helfen bei der Kinderziehung und einer ist als Arzt für Mensch und Tier tätig.

Bauvorhaben werden gemeinsam bewältigt. Jeder hat seine Aufgaben. Es gibt nur eine über 90-Jährige, die kaum noch etwas für die Gemeinschaft beitragen kann. Das ganze Dorf kennt sie ihr Leben lang, und kümmert sich liebevoll um die alte Dame.

Die Dorfbewohner leben seit mehreren Generationen zusammen ein harmonisches und fleißiges Leben. Es gab auch immer ein Dorfoberhaupt, um schwierige Entscheidungen zu treffen.

Der Herr Schlunz

Eines Tages entscheidet sich Herr Schlunz, nicht mehr zu arbeiten und teilt dem Dorfoberhaupt mit, dass ihm alle eine soziale Abgabe leisten sollen und ihm eine Wohnung zur Verfügung stellen sollen. Er appelliert an die Gutherzigkeit des Oberhauptes.

Das Dorfoberhaupt möchte nicht als unbarmherzig gelten und bewilligt die soziale Förderung von Herrn Schlunz.

Seit diesem Tag hat sich das harmonische Leben im Dorf verändert. Herr Schlunz hat weniger als die anderen und verlangt immer mehr. Er möchte auch eine größere Wohnung.

Die anderen Dorfbewohner wollen nicht jeden Monat eine Abgabe leisten. Mancher Dorfbewohner denkt auch über ein Leben ohne Arbeit nach. Das Nachbardorf hat diese Geschichte auch schon wahrgenommen.

Was ist, wenn jeder wie Herr Schlunz leben will?

Das Dorfoberhaupt sieht den Neid und denkt darüber nach, ob seine Entscheidung richtig war. Er überlegt: Was ist, wenn jeder wie Herr Schlunz leben will? Wie viele Leistungsträger brauchen wir?

Was ist, wenn die ganz fleißigen Arbeiter das Dorf verlassen, weil sie woanders nicht für Herrn Schlunz zahlen müssen? Was ist, wenn aus dem Nachbardorf auch Leute kommen und eine soziale Abgabe haben wollen?

Leistet ein Mensch nichts für die Gemeinschaft, dann nimmt er nur von der Gemeinschaft

Jetzt übertragen wir die erfundene Geschichte auf die Bundesrepublik Deutschland. Es gibt in einem Land mit über 80 Mill. Einwohnern zahlreiche Möglichkeiten, um einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten.

Man kann Brot backen, jemandem die Haare schneiden, Brände löschen, für die Sicherheit sorgen, für Sauberkeit sorgen, Lebensmittel zum Supermarkt transportieren oder als christlicher Pfarrer den Menschen helfen, inneren Frieden zu finden. Die Möglichkeiten sind zahlreich.

Zudem gibt es noch unentgeltliche Dienste an der Gesellschaft. Die Kinder zu guten Menschen erziehen, alte Menschen betreuen oder einfach der gebrechlichen Nachbarin die Einkäufe nach oben tragen.

Die Anzahl der Leistungsträger nimmt in Deutschland allerdings weiter ab. Zum einen als Folge des demographischen Wandels. Die Anzahl der Rentner pro Arbeitnehmer wird weiter zunehmen.

Zum anderen werden die Migranten nur zu einem relativ geringen Anteil in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Viele müssen von der Gemeinschaft aufgefangen werden, wenn sie nicht verhungern und erfrieren sollen.

Zudem verlassen immer mehr Leistungsträger das Land, weil sie sich im Ausland eine bessere Zukunft mit weniger Abgaben an den Staat erhoffen. Unter ihnen befinden sich Ärzte und viele andere Akademiker.

Wenn der Werteverfall weiter zunimmt, wird es auch immer weniger unentgeltliche Beiträge für die Gemeinschaft geben. Leistet ein Mensch nichts für die Gemeinschaft, dann nimmt er zwangsläufig nur von der Gemeinschaft durch die Nutzung der Infrastruktur, wie Straßen, Schulen, Krankenhäuser, Strom- und Wasserversorgung.

Bis zu einem gewissen Grad kann eine Gemeinschaft Menschen unterstützen, die selber keinen Beitrag mehr leisten können. Wenn irgendwann zu wenig Menschen einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten, wird das System allerdings zusammenbrechen. Wenn die Probleme immer größer werden, kann eine Dorfgemeinschaft das nicht mehr bewältigen. Dann wird nach mehr staatlicher Hilfe gerufen. Aber der Staat ist einfach nur eine größere Gemeinschaft, zusammengesetzt aus kleineren Gemeinschaften, das sind wir alle. Was nun?

John F. Kennedy hatte dies Problem auch schon erkannt und es in einem Satz auf den Punkt gebracht.

Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst!“

(ra)



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