Hochrechnung für 2020: Gesamtstromkosten für deutsche Privathaushalte steigen um 3 Milliarden Euro

Die Stromkosten der privaten Haushalte erhöhen sich weiterhin: 2020 fallen diese voraussichtlich um drei Milliarden Euro höher aus als noch 2018. Haushaltsstrom ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nirgendwo in Europa so teuer wie in Deutschland.
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Die Stromkosten steigen seit Jahren in Deutschland.Foto: iStock
Epoch Times3. März 2020

Laut einer Hochrechnung des Vergleichsportal „Verivox“ müssen im Jahr 2020 Deutschlands Privathaushalte voraussichtlich insgesamt rund 39 Milliarden Euro für Strom bezahlen, berichtet „Focus Online“. Im Vergleich zu 2018 wären dies bei gleichem Verbrauch rund drei Milliarden Euro mehr.

„Verivox“ nutzte die Zahlen der „AG Energiebilanzen“. Demnach betrug der private Stromverbrauch in Deutschland im Jahr 2018 knapp 130 Milliarden Kilowattstunden. 2018 lag der bundesweite Strom-Durchschnittspreis pro Kilowattstunde bei rund 28 Cent. Demzufolge entstanden 2018 für die Privathaushalte Stromkosten von insgesamt 36 Milliarden Euro.

Da der Strompreis mittlerweile auf durchschnittlich 30 Cent angestiegen ist, würde bei gleichem Verbrauch die finanzielle Belastung der Privathaushalte um drei Milliarden Euro auf rund 39 Milliarden Euro steigen.

Hintergrund ist, dass zum Jahreswechsel 2019/2020 viele örtliche Stromversorger die Preise erhöhten. Nach Angaben des Vergleichs- und Vermittlungsportals „Verivox“ hatten 506 der 820 örtlichen Stromversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 6 Prozent angekündigt.

Ein Musterhaushalt mit vier Personen und mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden müsse somit mit Mehrkosten von durchschnittlich 71 Euro pro Jahr rechnen. Haushaltsstrom ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nirgendwo in Europa so teuer wie in Deutschland.

Privathaushalte: Gesamtenergieverbrauch seit Jahren im Sinken

Der jährliche Stromverbrauch der deutschen Privathaushalte ist – laut den Zahlen der AG Energiebilanzen – zwischen 1990 und 2018 um 12,23 Millionen MWh (Megawattstunden) gestiegen. Während die rund 35 Millionen Privathaushalte 1991 rund 117,2 Millionen MWh verbrauchten, so waren es 2018 bei 41 Millionen Privathaushalten über 129,4 Millionen MWh.

Der Gesamtenergieverbrauch (Strom, Kohle, Gas, Öl, erneuerbare Energien, Fernwärme, Strom) sank allerdings im gleichen Zeitraum von 654,7 Millionen MWh auf 363,4 Mio MWh (-18,3 Mio MWh).

Zum Vergleich: 18,3 Millionen Megawattstunden weniger Energie bedeutet, die drei größten Wasserkraftwerke Deutschlands könnten 250 Tage lang Urlaub machen. (er/dpa)



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