Hofreiter vor Siemens-Hauptversammlung: Aktionäre sollen Kohleprojekt Unterstützung verweigern

Am Mittwoch tagt die Siemens-Hauptversammlung. Weil der Großkonzern weiter an einem Kohleprojekt in Australien festhält, fordert Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter die Siemens-Aktionäre auf, einzuschreiten.
Epoch Times5. Februar 2020

Siemens steht eine von Protesten und Kritik begleitete Hauptversammlung bevor. Zum Aktionärstreffen in München haben verschiedene Gruppierungen Proteste gegen den Konzern angekündigt.

Im Zentrum steht dabei die Kritik von Klimaaktivisten an der Beteiligung des Konzerns an einem Kohlebergbauprojekt des Adani-Konzerns in Australien.

Vor der Hauptversammlung am Mittwochvormittag forderte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter das Aus für das Kohleprojekt des Technologiekonzerns in Australien.

„Ich hoffe sehr, dass die Aktionäre und Geschäftsführung von Siemens heute ihrer Verantwortung für den Schutz des Planeten gerecht werden und dem Kohleprojekt in Australien die Unterstützung verweigern“, sagte Hofreiter der Nachrichtenagentur AFP.

„Für Siemens wäre das finanziell ein kleiner Schritt, für das Weltklima dagegen ein enormer Gewinn“, fügte er hinzu. Siemens-Chef Joe Kaeser begründet das Festhalten an dem umstrittenen Auftrag in Australien mit vertraglichen Verpflichtungen. Der deutsche Konzern hatte im Juli den Vertrag für die Schienensignalanlage einer riesigen Kohlemine im australischen Bundesstaat Queensland unterzeichnet.

Hofreiter betonte, bei der klimafreundlichen Umgestaltung der Wirtschaft handele es sich um „eine Überlebensfrage, um die niemand herumkommt. Da zählt der Beitrag jedes einzelnen Unternehmens.“

Der Grünen-Politiker forderte in diesem Zusammenhang auch neue gesetzliche Regelungen. Das Aktiengesetz solle so geändert werden, „dass die Boni der Manager aller Dax-Konzerne verbindlich an soziale und ökologische Erfolgskriterien gekoppelt werden“, forderte er.

„Das wäre ein Beitrag dazu, dass kurzfristiges Gewinnstreben zulasten von Mensch und Umwelt zurückgedrängt wird und endlich mehr Anreize für vorausschauendes und verantwortliches Wirtschaften entsteht.“Proteste vor Hauptversammlung angekündigt

Hauptversammlung von Protesten begleitet

Greenpeace besetzte am Dienstag das Dach der Konzernzentrale in München und entrollte ein Transparent mit der Aufschrift: „Buschbrände beginnen hier“ .

Auch von Investorenseite wird sich der Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser einiges anhören dürfen. Zuletzt hatte Vera Diehl von Union Investment den Auftrag für das Kohlebergwerk als „kommunikatives Desaster für Siemens“ bezeichnet.

Siemens befindet sich derzeit in einer Umbruchphase. Der Konzern will im Laufe des Jahres sein Energiegeschäft als „Siemens Energy“ an die Börse bringen. Dafür schafft der Konzern jetzt klare Verhältnisse bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa, die neben der alten Sparte „Gas and Power“ der Hauptbestandteil des neuen Unternehmens ist.

Wie Siemens am späten Dienstagabend mitteilte, übernimmt der Konzern den Minderheitsanteil von 8,1 Prozent, den bisher der spanische Energiekonzern Iberdrola gehalten hatte, für 1,1 Milliarden Euro.

Damit fallen auch die Minderheitsrechte von Iberdrola weg, die in der Vergangenheit immer wieder zu Streit geführt hatten. Siemens hält künftig mit 67,1 Prozent die Zweidrittelmehrheit in der Hauptversammlung.

Zudem läuft Kaesers Vertrag als Vorstandsvorsitzender zum Jahresende aus. Es könnte seine letzte Hauptversammlung an der Siemens-Spitze sein. Als wahrscheinlichster Nachfolger gilt sein Vize Roland Busch.

Direkt vor der Hauptversammlung wird Siemens zudem seine Zahlen für das abgelaufene erste Quartal des Geschäftsjahres bekanntgeben. (dpa)



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