Illegale Preisabsprachen: 100 Millionen Euro Bußgeld von VW, Daimler und BMW gefordert

Die drei Autohersteller VW, Daimler und BMW sollen zusammen ein Bußgeld von rund 100 Millionen Euro zahlen. Dabei geht es um illegale Preisabsprachen beim Einkauf von Stahl.
Titelbild
Mitarbeiter des Fahrzeugherstellers VW montieren einen Pkw.Foto: Michael Sheehan/dpa/dpa
Epoch Times21. November 2019

Wegen illegaler Preisabsprachen beim Einkauf von Stahl müssen die drei Autohersteller VW, Daimler und BMW zusammen ein Bußgeld von rund 100 Millionen Euro zahlen. Die Unternehmen hätten den Sachverhalt als zutreffend anerkannt und einer einvernehmlichen Verfahrensbeendigung zugestimmt, teilte das Kartellamt am Donnerstag mit. Demnach trafen sich von 2004 bis Ende 2013 Vertreter der Autokonzerne regelmäßig zweimal im Jahr mit Stahlherstellern, Schmieden und großen Zulieferern und sprachen Preise für Langstahl ab.

Aus diesem Stahl werden etwa Kurbel- und Nockenwellen, Zahnräder und Lenkstangen gefertigt. Der Preis für Langstahl setzt sich laut Kartellamt aus einem Basispreis und einem Schrott- und Legierungszuschlag zusammen, wobei dieser Zuschlag im Schnitt ein Drittel des Endpreises ausmacht. Der Zuschlag wurde demnach nicht verhandelt, sondern nach einheitlichen Formeln berechnet und dann aufgeschlagen.

Die Stahlhersteller änderten die Berechnung 2003 und 2004 unter Androhung von Lieferstopps. Die Autohersteller einigten sich unter dem Dach des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung, diese Änderungen zu akzeptieren, laut Kartellamt bis Januar 2016.

Das Verfahren hat nichts zu tun mit den Ermittlungen der EU-Kommission gegen die drei Autokonzerne wegen illegaler Absprachen bei Abgasreinigungstechnologien. Das Kartellamt führt zudem Verfahren gegen Stahlhersteller wegen des Verdachts auf Absprachen bei den Preisen für Flachstahl.  (afp)

 



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