Innenminister: Todesfahrer von Münster war wohl Einzeltäter

Münster danach. Während sich die Stadt vom Schock der tödlichen Amokfahrt zu erholen versucht, wollen die Ermittler Spuren auswerten, die der Täter vor seinem blutigen Abschied hinterlassen hat. Es geht vor allem um eine Art Lebensbeichte, die er geschrieben haben soll.
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Die nordrhein-westfälische Opferschutzbeauftragte rief dazu auf, die unschuldigen Betroffenen einer Tat wie in Münster nicht zu vergessen.Foto: Ina Fassbender/dpa
Epoch Times9. April 2018

Nach der Amokfahrt mit insgesamt drei Toten in Münster verstärken sich die Hinweise auf einen psychisch gestörten Einzeltäter.

„Es sieht ganz so aus, dass es sich um einen psychisch labilen und gestörten Täter handelt, der offensichtlich schon länger darüber nachgedacht hat, sich das Leben zu nehmen“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Morgen im Deutschlandfunk.

Es würden zwar nach wie vor auch mögliche andere Hintergründe geprüft. „Aber es spricht schon sehr, sehr viel dafür, dass es ein Einzeltäter war.“

Der 48 Jahre alte Amokfahrer sei bereits auffällig gewesen und der Polizei bekannt, weil er kleinere Straftaten begangen habe. Auch wussten die Gesundheitsbehörde vom angeschlagenen Zustand des Mannes, der diesen laut Polizei auch in einem Schreiben an Bekannte beschrieben hat.

Aber: „Wenn jemand darüber nachdenkt, sich das Leben zu nehmen, ist dadurch nicht automatisch daraus zu schließen, dass er auch anderen Menschen Gewalt antun wird“, sagte Reul.

Bei dem blutigen Zwischenfall vor einem Lokal in der belebten Innenstadt waren am Samstag rund 20 Menschen verletzt worden. Drei von ihnen schwebten am Montagmorgen noch in Lebensgefahr.

Die Ermittler wollen nun eine Art Bewegungsprofil des 48-jährigen Todesfahrers erstellen. „Wir konzentrieren uns jetzt mit unseren Untersuchungen insbesondere darauf, ein möglichst umfassendes Bild über das Verhalten des Täters in den Vorwochen zu erhalten“, sagte der Polizeipräsident von Münster, Hajo Kuhlisch, am Wochenende. So wollten die Ermittler dessen Motivation für die blutige Tat verstehen. (dpa)



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